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Info-Bulletin des Deutsch-Russischen Forums vom 29. Mai 2024

Liebe Mitglieder des Forums!

Kunst und Musik entfalten immer wieder bezaubernde Kräfte und Wirkungen. So geschah es auch Mitte Mai in der Deutschen Botschaft in Moskau. Auf Einladung des Deutsch-Russischen Forums und mit der Kraft des künstlerischen Schaffens aus den Reihen unseres Netzwerkes von über 3.000 aktiven Alumni in Russland kamen mehr als 170 Gäste zusammen und erfreuten sich über ein herausragendes musikalisches Frühjahrs-Intermezzo. Wir sind froh und dankbar, auf einen solchen Fundus an künstlerischem Geschick zurückgreifen zu können. Damit ermöglichen wir die von vielen von Ihnen erhoffte Plattform des Austausches.

Ebenso auf Einladung des Forums zusammengekommen sind im Mai Schülerinnen und Schüler aus den russischen Regionen. In Moskau trafen sie sich zum Finale von "Spielend Deutsch lernen". So konnten Lehrkräfte, Deutschlernende und Projektpartner in einen Dialog treten.

Nutzen auch Sie die von uns gebotenen Möglichkeiten des Miteinanders im Juni und Juli.

Im Dienste guter deutsch-russischer Beziehungen

Es begann mit einem Liebeslied von Franz Schubert, das er 1827 komponierte und das den schlichten Titel trug „An Silvia“. Vorgetragen wurde es von einer Schülerin der Deutschen Schule Moskau, die den Reigen der Musikanten eröffnete. Wie bei den früheren Konzerten des Deutsch-Russischen Forums führten durch den Abend Anna Braschnikowa, ehemalige Alumna und jetzt in der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer tätig, sowie Hermann Krause, Mitglied im Vorstand des Deutsch-Russischen Forums.
Der Einladung in den Festsaal waren diesmal 170 geladene Gäste gefolgt, darunter auch der Leiter der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft Guido Kemmerling und viele Russinnen und Russen. „Trotz der politisch schwierigen Situation haben wir uns entschlossen, dieses Konzert zur veranstalten, geht es doch darum, die Beziehungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern Russlands und Deutschlands zu stärken und aufrecht zu erhalten,“ sagte Hermann Krause. Als dies Anna Braschnikowa dann ins Russische übersetzte, brannte spontan Applaus auf. „Das Verhältnis zwischen den Menschen ist nach wie vor geprägt von Sympathie und auch oftmals von Freundschaft“, so Krause, der dann zu einer musikalischen Reise einlud, bei der der Mai oftmals, aber nicht immer eine Rolle spielte. Auf Schubert folgte Johannes Brahms, ein Duett am Klavier für vier Hände in drei Sätzen.

Wie auch beim letzten Weihnachtskonzert konnte der Bariton Denis Schelichow das Publikum mitreißen. Diesmal sang er das Lied „Hochzeit“ von Robert Roschdestwenski, eigentlich ein eher trauriges Stück, da ein Wanderer nur von weitem die Hochzeit mit anschauen durfte. Alexandra Kapyrina spielte von Chopin die Mazurka Opus24. Chopin war ja bekanntlich mit Georg Sand im November in Valdemossa auf Mallorca. „Wäre er im Mai gekommen, hätte er nicht so frieren müssen“, meinte Krause.
Zurück in den Mai führte die hinreißende Sängerin Daria Klimenko mit "Der Mai ist gekommen“, auf Deutsch vorgetragen, ebenso wie das Lied „Heidenröslein“, das auf einem Gedicht von Johann von Goethe basiert und von Franz Schubert zu einem seiner bekanntesten Lieder gemacht wurde. In Deutsch gesungen auch von dem Tenor Ilya Khardikow die Arie „Mister X2“ aus der Operette „Die Zirkusprinzessin“. Im Duett präsentierten Daria Klimenko und Ilya khardikow dann aus der Operette „Die lustige Witwe“ das Stück „Wenn Lippen schweigen“. Nicht geschwiegen hat das Publikum mit Bravo-Rufen, der Applaus kannte kein Ende. Erst recht nicht als Beiden „O Sole Mio“ vortrugen, ein altes neapolitanisches Volkslied, das übersetzt in etwa heißt “Für meine Sonne“. 1898 hatte es Eduardo Di Capua geschrieben, aus Heimweh ­– und zwar in Odessa, als er dort auf Tournee war.
„Ein sehr schönes Konzert“, konstatierte der Leiter der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft, „sehr gelungen, herzlichen Glückwunsch“. Die Organisation lag in den Händen von Dr. Artjom Lysenko, dem ständigen Mitarbeiter des Deutsch-Russischen Forums in Moskau. Er wurde genauso mit Beifall bedacht wie die beiden Moderatoren und am Ende noch einmal alle Künstler, die alle ohne Honorar aufgetreten waren – im Dienste guter deutsch-russischer Beziehungen.

Leseempfehlung

Frieden wagen. Wie Dialogarbeit funktionert.

Am 19. März hielt Prof. Hanne-Margret Birckenbach anlässlich unserer diesjährigen Mitgliederversammlung einen denkwürdigen Vortrag zum Thema "Frieden wagen. Wie Daialogarbeit funktioniert". Lesen Sie hier die Thesen und Diskussionsanregungen nach.

Jahresbericht 2023 - 30 Jahre Deutsch-Russisches Forum e.V.

Informieren Sie sich über das Geschehene im letzten Jahr. Das Deutsch-Russische Forum beging sein 30jähriges Bestehen. Partner unserer Veranstaltungsprojekte äußern sich zur Wichtigkeit zivilgesellschaftlicher Arbeit in dieser angespannten Zeit und unsere Vorstandsmitglieder gehen der Frage nach: "Was kann das Deutsch-Russische Forum in der heutigen Zeit bewirken?".

Thomas Bruch schreibt in seinem Vorwort zum Jahresbericht: "Die völkerverbindende Arbeit des Deutsch-Russischen Forums sehe ich als eine Investition in die Zukunft unserer Länder. Diese hängt heute, in einer Zeit der Konflikte, mehr denn je von der Bereitschaft und der Fähigkeit der Menschen zum Dialog ab."

Eindrücke vom diesjährigen Finale "Spielend Deutsch lernen"

Vom 17. bis 19. Mai fand in Moskau das allrussische Finale des Wettbewerbs "Spielend Deutsch lernen" statt. Zum Wettbewerb kamen Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis zehn mit ihren Lehrkräften und den Regionalkoordinatorinnen des Projektes aus 14 Regionen Russlands.
Dabei konnte am Ende in einem spannenden Finalspiel das Team aus Kasan die Sprachmeisterschaft für sich gewinnen. Besonders freut uns, dass in diesem Jahr auch ein Angebot für die Erwachsenen am Rande des Projektes gestaltet werden konnte, das nicht nur für Austausch, sondern auch für Weiterbildung sorgte.
Wir danken vor Ort unseren Partnern und Unterstützern insbesondere Hyperglobus, die Deutsche Botschaft Moskau und die Deutsche Schule Moskau. Sie wollen mehr über das schulische und außerschulische Angebot einer der größten Auslandsschulen erfahren? Nützliche Tipps und Hintergrundinformationen zum Angebot finden Sie auf der Homepage der Deutschen Schule Moskau unter https://www.lehrer-weltweit.de/schule/deutsche-schule-moskau-russland.

Petersburger Dialog liquidiert

Nach einer einjährigen Liquidationszeit ist der Petersburger Dialog e.V. zu Ende Mai 2024 endgültig aufgelöst worden. Bereits im Mai 2023 beschloss die Mitgliederversammlung nach einer Vorlage des Vorstandes die Auflösung des einst von Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder und Präsident Wladimir Putin gegründeten Gesprächsforums. "Auch der Petersburger Dialog wird seinen festen Platz in den deutsch-russischen Beziehungen einnehmen", schrieb Bundeskanzler a.D. Schröder in seiner Grußbotschaft an die Teilnehmenden des 1. Dialogs dieser Art 2001 in St. Petersburg. Es folgten Treffen abwechselnd in Russland und Deutschland u.a. in Weimar, Dresden, Hamburg, Jekaterinburg, Wiesbaden und Moskau.

Einst bestehend aus sechs Arbeitsgruppen wurde der Petersburger Dialog Ende der 2010er Jahre um vier Arbeitsgruppen erweitert. Zu Beginn dieses Dialogformats waren die Hauptveranstaltungen immer mit den Regierungskonsultationen verbunden, so dass der Petersburger Dialog von einer gewissen politischen Brisanz durch die anwesenden Regierungschefs und deren Ministerinnen und Minister profitierte.
Zuletzt beschäftigten sich die ständigen Mitglieder beider Lenkungsausschüsse sowie die zu den Hauptveranstaltungen eingeladenen Gastteilnehmenden mit Themen aus Politik, Zivilgesellschaft, Bildung und Wissenschaft, Kultur, Medien, Kirchen in Europa sowie Gesundheit und ökologische Modernisierung.

Aus dem Petersburger Dialog gingen wichtige Initiativen wie das Koch-Metschnikow-Forum, die Modernisierungspartnerschaft, das Sozialforum sowie die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch hervor. Geleitet wurde der Verein auf deutscher Seite von Peter Boenisch, Lothar de Maizière und Ronald Pofalla. Auf russischer Seite stand einst Michail S. Gorbatschow dem Lenkungsausschuss vor.

In einer Pressemitteilung zur Liquidation hieß es bereits im Mai 2023, dass angesichts [...] der Frontstellung gegen die westlichen Demokratien ein Dialog in diesem Format (seit dem Angriffskrieg, Anm. d. Red.) nicht mehr möglich sei.

Unter der Leitung von Wiktor Subkow, Ministerpräsident der Russischen Föderation a.D., besteht das Gremium auf russischer Seite weiter.

Kurz notiert

Zum Studium nach Russland

Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer berichtet in ihrem Morgentelegramm vom 28. Mai 2024, dass im Hochschuljahr 2023/2024 29.728 ausländische Abiturienten ein kostenloses Hochschulstudium in Russland aufgenommen haben. Die Regierung gab eine Quote von 30.000 Studierenden vor. Diese sei damit fast erfüllt. Es habe Bewerbungen aus 161 Ländern um die Stipendien gegeben, die vor allem aus Belarus (7%), Tadschikistan (6,6%) und China (6,2%) kommen. Unter den Top-10 der Herkunftsländer sind drei weitere Nicht-GUS-Staaten: Syrien (4,6%), Afghanistan (3,3%) und Vietnam (2,9%).

Theater erfolgreicher im Ausland

Ebenso im Morgentelegramm vom 28. Mai der Kammer Russland nachzulesen ist, dass russische Theater 2023 bei Auftritten im Ausland insgesamt 373 Mio. Rubel eingenommen (3,9 Mio. Euro) haben. Das war zwar mehr als eine Verdreifachung zum Vorjahr (113 Mio. Rubel), blieb aber weit unter dem Niveau des Jahres 2019, als sich die Einnahmen auf 1,2 Mrd. Rubel beliefen (16,5 Mio. Euro nach damaligem Kurs). In den beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 beliefen sich die Einnahmen auf 122 bzw. 286 Mio. Rubel. Nach Beginn des Krieges in der Ukraine habe es eine Umorientierung gegeben. Im Fokus stünde nun das russischsprachige Publikum in den übrigen GUS-Ländern.

Passwortgeschützter Mitgliederbereich

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Veranstaltungshinweise des Deutsch-Russischen Forums e.V.

Mittwoch, 29. Mai 2024 | Berlin
"Wir sprechen!" Im Dialog mit den Mitgliedern des Vorstands. Dieses Mal steht Ihnen für einen Austausch unser Vorstandsmitglied Prof. Dr. Peter Brandt zur Verfügung. Die Dialogveranstaltung findet in Berlin statt. Eine Anmeldung ist aufgrund der großen Nachfrage nicht mehr möglich.
Mittwoch, 5. Juni 2024 | Karlsruhe
Vortrags- und Diskussionsabend „Krieg oder (irgendwann) Frieden? Wie geht die russische Gesellschaft mit der Situation um, welche Bedeutung haben Erinnerungs- und Versöhnungskultur auch in diesen schweren Zeiten?“ Zur Anmeldung.
Dienstag, 11. Juni 2024 | 17:00 Uhr | Essen
"Den Krieg verlernen. Zum Vermächtnis einer Pazifistin". Lesung mit Co-Autor Alexander Rahr aus der gleichnamigen Fugschrift.
LeseRaum in der Akazienallee, Am Handelshof 1, 45127 Essen. Eine gesonderte Anmeldung vorab ist nicht notwendig.
Samstag, 13. Juli 2024 | Lüneburg
Forumsfahrt nach Lüneburg anässlich der Sonderausstellung "Ein Leben in Königsberg." im Rahmen des Jubiläumsjahres "Kant 300". Mitglieder und Interessierte werden zeitnah über die Fahrt und die Anmeldeoptionen informiert.
Eine Übersicht aller Veranstaltungen des Deutsch-Russischen Forums im Jahresverlauf erhalten Sie hier.
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