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Info-Bulletin des Deutsch-Russischen Forums vom 3. Juli 2024

Liebe Leserinnen und Leser!

Der Sommer ist da, auch wenn die Temperaturen dieser Tage andere Jahreszeiten vermuten lassen. Bevor wir im Programm des Deutsch-Russischen Forums eine Sommerpause einlegen, laden wir Sie herzlich zu unserer diesjährigen FORUMSFAHRT nach Lüneburg mit Besuch des Ostpreußischen Landesmuseums und Führung durch die Sonderausstellung „Kant 300. Ein Leben in Königsberg“ am 13. Juli 2024 ein. Nutzen Sie die Gelegenheit zu einem Sommerausflug im bequemen Reisebus ab Berlin. Sie können auch individuell anreisen und sich unserer Reisegruppe vor Ort in Lüneburg anschließen. Auf Sie warten ein Besuch im Biergarten, eine informative Stadtführung durch die malerische Altstadt von Lüneburg und letzten Endes das Museumshighlight (zur Anmeldung). Die Fahrt ist Teil unseres diesjährigen Programmschwerpunktes „Kant 300“. Immanuel Kant, der berühmte Philosoph und Aufklärer, wurde 1724 in Königsberg – dem heutigen Kaliningrad - geboren. Wir erinnern an sein Wirken in einer Reihe von Veranstaltungen in diesem Jahr.

Auch wenn wir nun eine Programmpause einlegen, können Sie uns wie gewohnt erreichen. Wir wünschen Ihnen einen sonnigen und erholsamen Sommer.

Ihr
Deutsch-Russisches Forum e.V.

Kurz notiert

Deutsches Historisches Museum in Moskau unerwünscht

Das Deutsche Historische Institut in Moskau (DHI) ist von den russischen Behörden zur unerwünschten Organisation erklärt worden. Das Justizministerium der Russischen Föderation nahm das Institut in die Liste von ausländischen und internationalen Nichtregierungsorganisationen auf, deren Tätigkeit in der Russischen Föderation als unerwünscht eingestuft ist.

Sperrung von Medien

Russischen Medienberichten zufolge habe Russland den Zugang zu 81 europäischen Leitmedien gesperrt, darunter auch Der Spiegel und Die Zeit aus Deutschland. Der Schritt sei eine Reaktion auf die Sanktionen, die die EU vor kurzem u. a. gegen die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti und die Regierungszeitung Rossijskaja gazeta verhängt hatte. Außerdem sperrte die EU die Tageszeitung Izvestia, die als kremlnah gilt. Inhalte dieser russischen Medien dürften demnach in der EU nicht verbreitet werden, Zitate aus ihnen seien jedoch möglich, erklärte die russische Zeitung Kommersant. In Russland werde die Medienaufsicht Roskomnadsor die Internetprovider demnächst auffordern, den Zugang zu den Internetseiten der betroffenen europäischen Medien zu sperren. Zitieren dürfe man die sanktionierten Spiegel, AFP oder Politico in Russland so lange, wie sie nicht als „extremistisch“ eingestuft würden. (Quelle)

Sanktionspaket veröffentlicht

Am 24. Juni hat die EU ihr 14. Sanktionspaket gegen Russland veröffentlicht. Darin werde der Re-Export von russischem Flüssiggas (LNG) verboten. Zudem gebe es strengere Regeln für Exporteure rüstungsnaher Güter in Drittstaaten. Auch das russische Bezahlsystem SPFS wurde sanktioniert. Künftig dürfen Unternehmen in der EU sowie ihre Töchter im Ausland die von der russischen Zentralbank entwickelte Alternative zum westlichen System Swift nicht mehr nutzen, berichtet die Kammer Russland im Morgentelegramm vom 25. Juni. In Russland tätige europäische Unternehmen und insbesondere Banken sind von dem Verbot ausgenommen, wie auch Unternehmen, die russisches Gas und bestimmte andere Güter importieren.

Zu den weiteren Maßnahmen des neuen Pakets gehören weitreichende Einschränkungen für russische Privatpersonen und Unternehmen. Unter den 116 Personen und Unternehmen, die erstmals auf der EU-Sanktionsliste landeten, sind die Frachtfluglinie Wolga-Dnepr und die Fluglinie Ural Airlines.

Abschied von Dr. Evgeniy Chernyshev

Mit großer Betroffenheit nehmen wir Kenntnis vom Tod von Dr. Evgeniy Chernyshev. Evgeniy Chernyshev war ein besonderer Mensch, dessen freundliches, zurückhaltendes Wesen und herzliche, interessierte Art bei allen, die ihn kannten, tiefe Spuren hinterlässt. Evgeniy nahm am Young-Leader Seminar in Walldorf, Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim 2014 teil und war als Alumnus aktiv im Netzwerk des damaligen ClubFORUM tätig. Sein viel zu früher Tod ist ein unermesslicher Verlust, der nicht nur seine Familie, sondern auch alle seine Freunde und Bekannte zutiefst erschüttert.
Wir sprechen unser tief empfundenes Mitgefühl den Hinterbliebenen aus. Mögen die Erinnerungen an die schönen gemeinsamen Momente Kraft und Trost spenden.

Europa: Ungarn übernimmt EU-Ratspräsidentschaft

Ungarn hat am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft turnusgemäß übernommen. Unter dem Motto „Make Europe Great Again“ verspreche Ungarn, ein "ehrlicher Vermittler" sein zu wollen. Es gebe jedoch Bedenken, da Kritiker dem Land vorwerfen, eine autoritäre, russlandfreundliche Regierung zu haben, berichtet Euractiv. Zudem informiert das Nachrichtennetzwerk darüber, dass Metropolit Daniil von Vidin die Wahl zum Oberhaupt der bulgarisch-orthodoxen Kirche am vergangenen Sonntag, 30. Juni, gewonnen habe, und nunmehr neuer Patriarch in Bulgarien sei. Metropolit Daniil von Vidin sei bekannt für seine prorussischen Positionen.

Neuen Eisernen Vorhang vermeiden

Ulf Schneider, Gründer der Unternehmensberatung Schneider Group, Mitglied im Deutsch-Russischen Forum, habe lt. Kammer Russland in der vergangenen Woche dazu aufgerufen, einen „neuen Eisernen Vorhang zwischen Europa und Russland“ zu verhindern. Es müsse ein Plan zur Wiederherstellung der gegenseitigen Beziehungen frühestmöglich gefasst werden, den es umzusetzen gelte, „sobald es die geopolitische Situation erlaubt“. Für erste mögliche Schritte nannte Schneider beispielhaft Kontakte in den Bereichen Kultur, Gesundheit und Universitäten. Beim bilateralen Handel könnte man zunächst in gesellschaftlich bedeutenden und humanitären Bereichen wie der Pharmazie wieder aufeinander zugehen.

Townhall-Gespräche - Außenpolitik in Ihrer Stadt

Das Auswärtige Amt möchte Außenpolitik im direkten Gespräch mit Diplomatinnen und Diplomaten für Interessierte auch außerhalb Berlins unmittelbar erfahrbar machen. Dabei soll es zu einem Austausch über Erfahrungen und Anliegen vor Ort zu außenpolitischen Themen kommen. Auf der Webseite des Auswärtigen Amts unter Townhall-Meetings - Außenpolitik in Ihrer Stadt - Auswärtiges Amt kann man eine Veranstaltung zu außenpolitischen Themen, die Sie vor Ort interessieren, zu einem für Sie passenden Datum buchen. Es entstehen Ihnen vor Ort keine Kosten - Reise- oder Übernachtungskosten trägt das Auswärtige Amt.

Das Auswärtige Amt unterstützte die Arbeit des Deutsch-Russischen Forums e.V. in zahlreichen Projekten, u.a. im Rahmen der kommunalen und regionalen Zusammenarbeit, bei der Nachwuchsförderung und der Etablierung eines breiten Alumninetzwerkes. Machen Sie mit und tragen Sie dazu bei, dass wir in diesen außenpolitisch schwierigen Zeiten im Gespräch bleiben und nutzen Sie das Angebot!

Bei Fragen können Sie sich auch telefonisch oder per Mail an Herrn Mirko Kruppa am Auswärtigen Amt wenden (Tel.: +49 30 50 00 39 11 | 611-rl@diplo.de)

Längere Wartezeiten bei Einreise

Jüngst kam es wieder zu längeren Wartezeiten bei der Einreise nach Russland. Insbesondere seien die Kontrollen am Flughafen Scheremetjevo ausgedehnt worden, berichtet die Kammer Russland in ihrem Morgentelegramm vom 2. Juli. Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer führt diesbezüglich Gespräche mit den zuständigen Behörden, um letzten Endes die Situation wie schon in 2022 zu normalisieren.

Bei etwaigen Problemen bietet die Kammer Russland Hilfestellungen an. Vorzugsweise als Mitglied der Kammer können Sie sich an Alexander Dreut, Jurist in der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer, unter dreut@kammer.ru oder +7 (903) 1941267 wenden.

Mehr Alkohol konsumiert

In Russland steige der Alkoholkonsum, informiert die Kammer Russland und verweist dabei auf die Boulevardzeitung Komsomolskaja. Die Statistik der entsprechenden russischen Aufsichtsbehörde zeige für die ersten vier Monate dieses Jahres einen Anstieg des Verbrauchs zum Vorjahreszeitraum um 4,2 Prozent auf 740 Mio. Liter. Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 9 Prozent legten um 4,7 Prozent zu.

Ein Grund sei u.a., dass die „Mittelschicht“ seltener ins Ausland reise und daher mehr im Inland trinke.
Darüber hinaus wuchs im 1. Halbjahr 2024 (i. Vgl. zum Vorjahr) auch der Absatz von schwarzem Kaviar in Russland (plus 9 Prozent). Als Grunde hierfür wird ein langsamer Anstieg der Preise angegeben.
Bildnachweis: Morgentelegramm der Kammer Russland vom 2. Juli 2024 | Föderale Aufsichtsbehörde für Alkohol- und Tabakmärkte | Komsomolskaja Prawda

Passwortgeschützter Mitgliederbereich

Sie haben die Möglichkeit, sich als Mitglied exklusiv über bevorstehende Veranstaltungen zu informieren und anzumelden. Um den gewünschten, „geschützten Raum“ innerhalb des Forums zu gewährleisten, bitten wir Sie, das aufgeführte Passwort nicht an Dritte weiterzureichen.
Auch auf unserer Webseite stellen wir für unsere Mitglieder Informationen und Materialien zur Verfügung. Hierfür haben wir einen passwortgeschützten Mitgliederbereich geschaffen. Bitte verwenden Sie das Passwort „MitgliedDRF“, um beim Anklicken unter anderem auf Inhalte wie Termine, Aktuelles und Veröffentlichungen zu gelangen.

Veranstaltungshinweise des Deutsch-Russischen Forums e.V.

Forumsfahrt nach Lüneburg

Herzliche Einladung zur diesjährigen FORUMSFAHRT nach Lüneburg mit Besuch des Ostpreußischen Landesmuseums und Führung durch die Sonderausstellung „Kant 300. Ein Leben in Königsberg“
Samstag, 13. Juli 2024, Abfahrt um 07:00 Uhr (Berlin Hauptbahnhof, Ella-Trebe-Straße)
Das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg, nach dem Zweiten Weltkrieg von Geflohenen und Vertriebenen gegründet, kooperiert eng mit Kultureinrichtungen im östlichen Europa, um gegenseitiges Verständnis zu fördern und im freundschaftlichen Miteinander einer gemeinsamen europäischen Idee das deutsche Kulturerbe zu erforschen und zu bewahren. Das Museum verfügt seit 2016 dank der Zusammenführung von Eigenbeständen und der Dauerleihgabe des ehemaligen Museums Stadt Königsberg (Duisburg) über die größte erhaltene Kant-Sammlung. 2025 erhält der wohl wichtigste Denker der Moderne am Ostpreußischen Landesmuseum erstmals eine Dauerausstellung in einem Neubau.
Pünktlich zur 300. Wiederkehr seines Geburtstags widmet das Ostpreußische Landesmuseum dem Philosophen Immanuel Kant 2024 eine Sonderausstellung. Kant ist der größte deutsche Aufklärer und eine zentrale Figur der europäischen Moderne. Diese berühmte Persönlichkeit wird in einer einprägsamen Inszenierung vorgestellt.
Zu sehen sind einzigartige, zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Originalobjekte: Haare von Kant, sein Spazierstock, zahlreiche Ölgemälde, das „Kant-Glas“ mit persönlichen Gravuren und vieles mehr, Kurioses wie Erhellendes.
Auf unserer FORUMSFAHRT steht die Person Kants, nicht dessen Philosophie im Vordergrund. Wie wurde aus dem Handwerkersohn ein Gelehrter? Warum spielte Kant Billard? Wer waren seine Freunde? Fast sein gesamtes Leben verbrachte Immanuel Kant in seiner Heimatstadt Königsberg. Durch eine Führung durch die Ausstellung sowie Virtual Reality Stationen erfahren wir mehr über das Königsberg des 18. Jahrhunderts und einen der größten Vordenker dieser Zeit. Für das leibliche Wohl und die An- und Abfahrt im bequemen Reisebus ist gesorgt.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bis zum 8. Juli 2024 auf unserer Homepage an. Aus gegebenem Anlass erheben wir für Nichtmitglieder einen Unkostenbeitrag in Höhe von 45 Euro. Bitte überweisen Sie den Betrag nach Ihrer Anmeldung auf das Konto des Deutsch-Russischen Forums e.V. bei der Deutschen Bank Berlin. IBAN: DE30 1007 0000 0070 0757 00, Verwendungszweck: Forumsfahrt 2024. Erst nach Eingang Ihrer Zahlung können wir Ihre Teilnahme verbindlich zusagen. Mitglieder nehmen auch weiterhin kostenfrei an unserer Forumsfahrt teil.
Wir freuen uns auf eine interessante Reise mit Ihnen sowie viele informative Momente im Museum und einen eindrücklichen Aufenthalt in Lüneburg.
Eine Übersicht aller Veranstaltungen des Deutsch-Russischen Forums im Jahresverlauf erhalten Sie hier.

Veranstaltungshinweise Dritter

Ausstellung

Die letzte Parade. 30 Jahre Abzug der russischen Truppen aus Berlin

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Museum Berlin-Karlshorst, im Museum Lichtenberg im Stadthaus
Friedliche Revolution, Mauerfall und Wiedervereinigung 1989/90 prägen die Erinnerung an das Ende des Kalten Krieges in Deutschland. Der Abzug der sowjetischen (ab 1991 russischen) Truppen im Sommer 1994 wird selten erwähnt, obwohl ihre Stationierung in Berlin-Lichtenberg immerhin 49 Jahre andauerte. 30 Jahre später blicken daher das Museum Lichtenberg und das Museum Berlin-Karlshorst gemeinsam auf die Ereignisse und Umstände des Abschieds aus Berlin zurück.
Gekommen, um gemeinsam mit den Westalliierten das Hitlerregime zu zerschlagen, erkämpfte die sowjetische Armee die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst. Sie prägte Nachkriegszeit, Blockkonfrontation und die Teilung Deutschlands. Ihr Abzug aus Berlin besiegelte das Ende der bipolaren Weltordnung. Damit verbunden war die Hoffnung auf freundschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Russland sowie Frieden im östlichen Europa.

Im Fokus der Ausstellung stehen die Soldaten der Berlin-Brigade, ihre letzten Gedenk- und Abschiedsfeierlichkeiten, ihre Rückkehr nach Russland und die Spuren ihrer Anwesenheit in Karlshorst und in der Wuhlheide. Fotografien, Objekte und Medienberichte beleuchten die Ereignisse jener Zeit. Sie werden kommentiert von den zeitgenössischen Erwartungen und Deutungen in dieser Phase des Umbruchs.

Laufzeit der Ausstellung: 28. Juni - 1. September 2024 | Der Eintritt ist frei.

Begleitprogramm zur Ausstellung

Dienstag, 23. Juli 2024 19:00 Uhr
Vortrag und Podiumsdiskussion im Museum Berlin-Karlshorst: Von der Hoffnung auf ewigen Frieden mit Russland. Der russische Truppenabzug 1990-1994
Samstag, 10. August 2024 15:00 Uhr
Stadtteilführung auf dem Rad "Militär in Karlshorst" | Treffpunkt: Museum Berlin-Karlshorst | Führung: Ricardo Neune und Wolfgang Schneider (Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung unter info@museum-ichtenberg.de oder +49 30 57 79 73 88 11)
Sonntag, 1. September 2024 14:00 Uhr
Finissage und Kuratorengespräch | Treffpunkt: Museum Lichtenberg
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