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Info-Bulletin des Deutsch-Russischen Forums vom 9. August 2024

Kurz notiert

Honorarkonsul in Nürnberg eingesetzt

Laut Medienberichten ist Andreas Fixel seit 4. Juli 2024 neuer Honorarkonsul der Russischen Föderation in Nordbayern. Nach über zwei Jahren Leerstand bekomme Nordbayern einen neuen Honorarkonsul aus Russland: Andreas Fixel solle die Russische Föderation künftig in Deutschland repräsentieren. Aus seinem Sitz in Nürnberg sei der neue Honorarkonsul nun also für die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken und Oberpfalz zuständig.

Die Stelle des Honorarkonsuls in Nürnberg war zuvor zweieinhalb Jahre unbesetzt gewesen. Vorgänger Fixels war der Unternehmer Nikolaus Knauf. Er war über 20 Jahre im Amt gewesen und legte dieses kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine nieder. (Quelle: t-online)

Mögliche Einreisen über Ungarn

Ungarn hat Einreiseerleichterungen für Bürger von Russland und Belarus beschlossen, berichtet die Kammer Russland (Morgentelegramm vom 31. Juli 2024). Das EU-Land habe seine sogenannte Nationale Karte für beide Länder geöffnet. Diese sehe weniger strenge Regeln für die Einreise vor und erlaube die Aufnahme einer Arbeit sowie nach zwei Jahren eine Aufenthaltserlaubnis. In Brüssel rege sich Widerstand gegen das ungarische Vorgehen.

Townhall-Gespräche - Außenpolitik in Ihrer Stadt

Das Auswärtige Amt möchte Außenpolitik im direkten Gespräch mit Diplomatinnen und Diplomaten für Interessierte auch außerhalb Berlins unmittelbar erfahrbar machen. Dabei soll es zu einem Austausch über Erfahrungen und Anliegen vor Ort zu außenpolitischen Themen kommen. Auf der Webseite des Auswärtigen Amts unter Townhall-Meetings - Außenpolitik in Ihrer Stadt - Auswärtiges Amt kann man eine Veranstaltung zu außenpolitischen Themen, die Sie vor Ort interessieren, zu einem für Sie passenden Datum buchen. Es entstehen Ihnen vor Ort keine Kosten - Reise- oder Übernachtungskosten trägt das Auswärtige Amt.

Das Auswärtige Amt unterstützte die Arbeit des Deutsch-Russischen Forums e.V. in zahlreichen Projekten, u.a. im Rahmen der kommunalen und regionalen Zusammenarbeit, bei der Nachwuchsförderung und der Etablierung eines breiten Alumninetzwerkes. Machen Sie mit und tragen Sie dazu bei, dass wir in diesen außenpolitisch schwierigen Zeiten im Gespräch bleiben und nutzen Sie das Angebot!

Bei Fragen können Sie sich auch telefonisch oder per Mail an Herrn Mirko Kruppa am Auswärtigen Amt wenden (Tel.: +49 30 50 00 39 11 | 611-rl@diplo.de)

Unerwünscht und mehr

Auf Telegram informierte die russische Generalstaatsanwaltschaft zu Beginn der Woche, dass Russland die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) zur unerwünschten Organisation erklärt habe. Die Generalstaatsanwaltschaft erklärte, die KAS verbreite "Material, das die Führung der Russischen Föderation, ihre Innen- und Außenpolitik, die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden und das Justizsystem diskreditiert". Darüber hinaus fördere die Stiftung "aktiv die Politik unfreundlicher Staaten zum Thema der militärischen Spezialoperation" in der Ukraine.

Zuvor informierte die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) in der vergangenen Woche auf ihrer Webseite über die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Russland, die DGO in einem Beschluss vom 7. Juni 2024 als „extremistische Organisation“ zu listen. Die DGO werde mit 54 anderen Organisationen als Teil einer „Antirussischen separatistischen Bewegung“ betrachtet. Alle Organisationen wurden als extremistisch eingestuft.

Verschärfte Zollkontrollen in Estland

Estland führte zum 8. August eine vollständige Zollkontrolle an seiner Grenze zu Russland (Narva, Koidula und Luhamaa) ein. Künftig werde jede Person und deren Gepäck einer Kontrolle unterzogen, ebenso alle Fahrzeuge und die von ihnen mitgeführten Waren. Damit sollen Versuche unterbunden werden, die EU-Sanktionen zu umgehen. Estland erwarte, dass eine vollständige Kontrolle mehr Zeit in Anspruch nehmen werde und sich dadurch die Zahl an Grenzübertritten nach Russland reduziere, berichtet die Kammer Russland in ihrem Krisen-Update vom 5. August 2024.

Auf Stand der 1990er Jahre

2023 sanken deutsche Exporte nach Russland auf das Niveau von 1997. Die Tendenz halte an, schreibt die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (Morgentelegramm vom 31. Juli 2024). Im vergangenen Jahr betrugen die Exporte nur noch 8,9 Milliarden Euro, ein Rückgang von 39 Prozent im Vergleich zu 2022, dem Jahr mit dem größten prozentualen Einbruch (-45 Prozent) seit Bestehen der Handelsbeziehungen. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2012 lagen die deutschen Exporte nach Russland bei 38,1 Milliarden Euro.

Leseempfehlungen

Stimmen werden lauter

EU- und US-Sanktionen verfehlen ihr Ziel. Wirtschaftsforschungsinstitute bescheinigen, dass die Sanktionen gegen die russische Wirtschaft nicht oder nur schleichend wirken. Handelsblatt vom 22. Juli 2024

Veranstaltungshinweise Dritter

Hamburg, 12. September 2024 | Info- und Vernetzungstag

Die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch lädt zum Informations- und Vernetzungstag nach Hamburg ein. Neben grundsätzlichen Informationen zum Jugend-, Schul- und Fachkräfteaustausch u.a. mit Menschen aus Russland wird es verschiedene Arbeitsgruppen geben, z.B. zur Gestaltung digitaler oder physischer Projekte, Antragstellung und Programmplanung. Auch das Kennenlernen anderer lokaler Akteure und der gegenseitige Erfahrungsaustausch sind möglich! Nähere Informationen finden Sie auf der Stiftungshomepage.
Berlin, 23. August und 29. September | Szenische Lesung
„Charlottengrad. Ein Stück Russland mitten in Berlin“

Vor ziemlich genau 100 Jahren emigrierten Hunderttausende Russen nach Berlin. Die Oktoberrevolution 1917 und der darauffolgende Bürgerkrieg ließen zahlreiche Adlige, Geschäftsleute und Intellektuelle ihre Heimat verlassen. Russische Schriftstellerinnen und Schriftsteller kamen nach Berlin! Fast alle bedeutenden russischen Autoren und Autorinnen des 20. Jahrhunderts lebten vorübergehend hier oder besuchten die Stadt, die Anfang der 1920er Jahre zu einem regelrechten Versuchslabor des literarischen Exils wurde. Doch wie lebten die Emigranten damals in Berlin und wie nahmen sie die Stadt wahr? Bedeutete für sie das Leben im Exil das Versiegen ihrer Kreativität oder vielmehr eine neue künstlerische Chance? Die szenische Lesung beleuchtet ein Stück Berliner Geschichte, das eng mit der Thematik Flucht, Exil und letzten Endes Heimat verwoben ist. Theater im Palais

Passwortgeschützter Mitgliederbereich

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Veranstaltungshinweise des Deutsch-Russischen Forums e.V.

Moskau, 4. September 2024 | Tischgesellschaft á la Kant

„Vereinbarkeit, Spannung oder Widerspruch?“ Die Universalität der Ethik im Blick kultureller, sprachlicher und nationaler Unterschiede

Unsere Gäste erleben eine Tischgesellschaft á la Kant auf Einladung des Deutsch-Russischen Forums e.V. und in Kooperation mit der Deutschen Botschaft Moskau. Immanuel Kant, einer der größten Philosophen und Mitbegründer der Aufklärung, nutzte die Gelegenheiten eines guten Essens zum Austausch mit seinen Gästen. Kantexperte Alexei Krouglov referiert zum Begriff der Ethik nach Kant. Ist dieser universal anwendbar? Kann die Ethik für alle gleich und gültig zu sein. Oder gilt es dennoch, nationale Unterschiede zu fokussieren? Wie können wir trotz vorherrschender Unterschiede einen universal gültigen ethischen Standpunkt vertreten? Anmeldung
Wittenberg, 1. bis 3. November 2024 | Bundescup "Spielend Russisch lernen"

In Lutherstadt Wittenberg treten Anfang November 36 Teams junger Sprachbegeisterter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Über 100 Teilnehmende stellen ihr Können der russischen Sprache unter Beweis.
Eine Übersicht aller Veranstaltungen des Deutsch-Russischen Forums im Jahresverlauf erhalten Sie hier.
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