Sebastian Nitzsche, Stellvertretender Geschäftsführer, Deutsch-Russisches Forum e.V., im Interview über die AG 2 „Digitales“.
Herr Nitzsche, in diesem Jahr findet erstmals im Rahmen der deutsch-russischen Städtepartnerkonferenz eine Arbeitsgruppe zum Thema „Digitales“ statt. Das Deutsch-Russische Forum e.V. koordiniert als einer von drei Koordinatoren die Arbeitsgruppe. Wie kam es zu der Entscheidung eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema zu veranstalten?
Vor dem Hintergrund einer digitalisierten Welt ist es unabdingbar sich dieses Themas anzunehmen. Wir wollen unser Vereinsprogramm erweitern und jüngere Menschen auf die Arbeit des Deutsch-Russischen Forums e.V. aufmerksam machen. Nur wenn wir mit dem Gang der Zeit gehen, können sich junge Menschen mit unserer Arbeit identifizieren und dazu beitragen.
Welche Inhalte konkret werden in der Arbeitsgruppe behandelt?
Das Deutsch-Russische Forum e.V. arbeitet mit der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) und dem Ost-Ausschuss-Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft (OAOEV) zusammen. Jeder Partner ist für seine Inhalte verantwortlich. Der OAOEV und die AHK setzen sich mit der Entwicklung von Smart-City-Lösungen auseinander. Wir fokussieren uns auf Startups: Was können und müssen Städte tun, um Startups anzusiedeln? Wichtig ist uns vor allem, dass miteinander geredet wird. Zwei Referenten von beiden Seiten halten Vorträge und regen damit hoffentlich einen inhaltsreichen Dialog mit den Teilnehmenden und miteinander an.
Was können Deutschland und Russland im Bereich „Digitale Stadt“ voneinander lernen?
Im Bereich „Digitale Stadt“ können beide Länder durch einen gezielten Wissenstransfer voneinander lernen. Deutschland ist stark in der bisherigen Schaffung von Rahmenbedingungen, Reglementierung und im notwendigen Datenschutz u.a. aufgrund der Europäischen Datenschutzgrundverordnung. Russland wiederum weist einen hohen Innovationsgrad auf: Beispielsweise belegte Moskau als Smart City in den entsprechenden Rankings in jüngster Vergangenheit immer wieder Topplätze. Aber nicht nur Moskau sondern auch Städte in den Regionen holen unaufhaltsam auf. Dabei erhöhen innovative, digitale Technologien nicht nur den Lebenskomfort, sondern sie machen auch die kommunale Verwaltung effektiver und transparenter.
Ist geplant, das Thema auch über die AG weiter im deutsch-russischen Austausch zu verfolgen?
Der OAOEV und die AHK nehmen sich dieses Themas Digitales bereits regelmäßig an. Unsere Arbeitsgruppe wird sich weiterhin mit Wirtschaft befassen. In der Städtepartnerkonferenz wollen wir weitere Anregungen finden, um zu sehen, wohin es gemeinsam gehen kann. Vor allem geht es uns darum, eine Plattform zu schaffen, um einen Dialog zu initiieren. Wir wollen auf der Städtepartnerkonferenz neue Anregungen mitnehmen, um das Thema auch künftig bearbeiten zu können. Ich bin gespannt, wie diese Arbeitsgruppe von den Konferenzteilnehmern aufgenommen wird. Von der Resonanz abhängig werden wir entscheiden, ob wir dieses Arbeitsgruppenthema auch auf den künftigen Konferenzen anbieten.