Berlin, im Februar 2023
Die militärische Auseinandersetzung in der Ukraine, die auf beiden Seiten bereits unzählige Opfer forderte, hat sich zu einem blutigen Stellungskrieg entwickelt. Die Gefahr einer unbeherrschbaren Eskalation wächst mit jedem Tag. Das erfüllt uns mit großer Sorge. Daher appellieren wir an diejenigen, die in Russland, in der Ukraine und im Westen Verantwortung tragen, alle politischen und diplomatischen Anstrengungen zu unternehmen, damit das Leiden der Menschen beendet und ein Weg hin zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts gefunden werden kann.
Wir fühlen mit den Menschen in den umkämpften Gebieten, und wir stehen den Frauen, Kindern und Männern bei, die in unser Land gekommen sind, um Schutz zu suchen.
Deutschland und Russland teilen eine lange Geschichte mit Höhen und Tiefen. Im 20. Jahrhundert ist nach den Erfahrungen der Weltkriege und schwersten Belastungen wieder Annäherung möglich geworden, auch wenn es kaum jemand zu hoffen wagte. In diesen Tagen spüren wir: Die Aufgabe, die Menschen im Osten und im Westen Europas zusammenzubringen, damit sie nicht zu Feinden werden, bleibt, und sie stellt sich immer wieder neu. Die Bereitschaft der Menschen, miteinander zu reden, ist von großer Bedeutung für das friedliche Zusammenleben in Europa. Begegnung und Austausch sind die wesentlichen Voraussetzungen dafür, dass die Gesellschaften Bindungen zueinander entwickeln und ein Auskommen miteinander finden können.
In diesem Geist der Verantwortung für ein Europa der Verständigung setzt sich das Deutsch-Russische Forum für Kontakte und Verbindungen zwischen den Gesellschaften ein.
Petra Schwermann, Dr. Thomas Falk, Prof. i.R. Dr. Peter Brandt, Anne Hofinga, Martin Hoffmann, Hermann Krause, Marija Ruzhitskaya, Dr. Evgeniya Sayko