„Es ist leicht, einen zerbrechlichen Frieden zu zerstören, aber manchmal dauert es Jahrzehnte, ihn wiederherzustellen!“
Mit dieser Aussage bekräftigte Larisa Yurchenko das Ziel der Konferenz „Entfremdung oder Zusammenarbeit? Erwartungen an den deutsch-russischen Dialog“, die am 24. November 2021 im Russischen Haus der Kultur und Wissenschaft stattfand. Die Konferenz sollte den Dialog zwischen Russland und Deutschland fortführen. Vom Podium aus, aber auch während der Kaffeepausen riefen alle Konferenzteilnehmer dazu auf, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern „wiederherzustellen“ und zu verbessern. Sergej Nechajew, außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland, betonte, dass „wir, Deutsche und Russen gleichermaßen, diesen Frieden verdient haben! … Es ist unser großer Wunsch und unser Privileg, in Freundschaft und Zusammenarbeit zu arbeiten!“
Bei den Podiumsdiskussionen waren sich die Experten einig, dass es mit der neuen Bundesregierung zu einer weiteren Eskalation der deutsch-russischen Beziehungen kommen wird. Darüber hinaus erörterten hochrangige Beamte und Politiker beider Länder Fragen im Zusammenhang mit Nord Stream 2, der Arktis, der regionalen deutsch-russischen Partnerschaft, der NATO sowie der Klima-, Wirtschafts- und Energiepolitik.
Bernhard Kaster, Vorstandsmitglied des Deutsch-Russischen Forums, Bürgermeister a.D. und Bundestagsabgeordneter a.D., wies auf den seiner Meinung nach größtem Stolperstein in den russisch-deutschen Beziehungen hin: „Russland versteht die Europäische Union nicht“.
Peter Franke, Vorsitzender des BDWO, und seine Kolleginnen Dr. Antje Vollmer, Bundestagsvizepräsidentin a.D., und Olga Martens, Erste Vizepräsidentin des „Internationalen Verbandes deutscher Kultur“, betonten, dass Jugendaustausch, Städtepartnerschaften und bürgerschaftliche und gesellschaftliche Initiativen die richtige Lösung seien. Natalia Maslakova-Clauberg stimmte dem zu: „Wir müssen die Hand zum Dialog ausstrecken! Wir brauchen Reisen, wir brauchen Kontakte, wir brauchen den Austausch!“
Bei der dritten Podiumsdiskussion zum Thema „Das deutsch-russische Verhältnis im Spiegel europäischer Pandemie und Konfliktbewältigung“ sprachen die Gäste über unterschiedliche und teilweise diametral entgegengesetzte Werte, über das Coronavirus und die damit verbundenen Probleme und Herausforderungen, über den Wert der jungen Generation und die Bedeutung der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg.
Am Ende der Veranstaltung unterstrich die Vorsitzende der BVRI e.V., Larisa Yurchenko, die Bedeutung der Konferenz mit den Worten: „Nichts schießt, während wir sprechen. Wir werden es also weiterhin tun!“
Das Deutsch-Russische Forum dankt den Organisatoren der Konferenz, Bundesverband russischsprachiger Institutionen, dem Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur und Larisa Yurchenko persönlich für die Ausrichtung der Konferenz.