Friedenspolitik in Verantwortung künftiger Generationen
Ein Bericht über das VII. JUGENDFORUM Potsdamer Begegnungen
In Kooperation mit der Gortschakow-Stiftung für öffentliche Diplomatie in Moskau fand das VII. JUGENDFORUM Potsdamer Begegnungen »Partner in schwierigen Zeiten? – Deutschland und Russland in der Post-Corona-Ära« statt.
Der Titel ist sperrig: „Partner in schwierigen Zeiten? – Deutschland und Russland in der Post-Corona-Ära“. Doch er sagt eines aus. Es steht nicht gut um die Beziehungen zwischen unseren Ländern. Noch nie war das bilaterale Verhältnis nach dem Ende des Kalten Krieges so „eingefroren“ wie in diesen Tagen. Und daran schuld sind nicht nur die besonderen Umstände, die die Bekämpfung des Coronavirus weltweit hervorrufen. Darüber sprechen 40 Nachwuchskräfte aus beiden Ländern auf dem Jugendforum der Potsdamer Begegnungen. Seit vier Jahren findet dieser Austausch statt und ist mittlerweile fester Bestandteil der Potsdamer Begegnungen. Das Jugendforum wird organisiert von der Alexander Gortschakow–Stiftung für öffentliche Diplomatie und dem Deutsch-Russischen Forum e.V..
Die beiden Cheforganisatoren Leonid V. Dratschewskij und Matthias Platzeck mahnen die eingeschlafenen Beziehungen Europas zu Russland an. Aber sie betonen im gleichen Atemzug, dass es viele Anknüpfungspunkte im Verhältnis Russlands zu Deutschland gebe. Matthias Platzeck hebt die Städtepartnerschaften hervor und bittet die russische Seite inständig darum, behilflich zu sein bei der Ausstellung notwendiger Visa für die kommende Städtepartnerschaftskonferenz vom 28. bis 30. Juni in Kaluga.
Auch Sergej J. Netschajew, russischer Botschafter in Deutschland, bedauert das jetzige (schlechte) Verhältnis zwischen Deutschland und Russland. Denn der Dialog unserer Länder sei Grundlage für den Frieden in Europa. Eine Entfremdung zwischen Deutschland und Russland dürfe nicht zugelassen werden. In diesem Zusammenhang hebt auch Netschajew die über 100 bestehenden Städtepartnerschaften hervor. Diese seien richtig und wichtig, doch eigentlich auch viel zu wenig. Im Verhältnis unserer Länder zueinander bestünden gute Kontakte in den Bereichen Bildung, Forschung, Kultur sowie Geschichte und Erinnerungskultur. Hier gelte es, anzuknüpfen und fortzufahren, so Netschajew.
Sehen Sie hier Auszüge aus den Redebeiträgen von Matthias Platzeck, Ministerpräsident a.D., Vorsitzender des Vorstandes, Deutsch-Russisches Forum e.V., und Johann Saathoff MdB, Russlandkoordinator der Bundesregierung.
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Der deutsche Botschafter in Russland Dr. Géza Andreas von Geyr konnte nicht persönlich am Forum teilnehmen. Er übermittelte aber eine Grußbotschaft, in der er auf das langfristige Miteinander eingeht: Das deutsche Interesse sei stark in diesem Zusammenhang auch aus europäischer Sicht, so von Geyr. Er mache sich aber unter anderem große Sorgen um die verabschiedeten und geplanten Gesetze im Bereich der ausländischen Agenten. Nichtsdestotrotz setze er auf Austausch, denn sich zu kennen sei das Wichtigste. Auch der „Russlandkoordinator“ der Bundesregierung, Johann Saathoff MdB, unterstreicht, dass der „einzige Weg aus der verfahrenen Situation der Dialog sei und dass die Jugend einbezogen werde.“
In der sich anschließenden Diskussion mit den jungen Teilnehmern wurde betont, dass besonders der in die Zukunft gerichtete Blick der Jugend Hoffnung für die deutsch-russischen Beziehungen gibt. Der zivilgesellschaftliche Dialog und der Austausch bei themenbezogener Zusammenarbeit böten sich hierfür an. Es sei zudem wichtig, in kleinen Schritten zu denken und das Fachliche von den politischen Umständen zu trennen. So könnten sich langfristige und produktive Beziehungen basierend auf gegenseitiger Kenntnis und Wertschätzung entwickeln.
Es soll einen Abschlussbericht zum VII. Jugendforum erstellt und bei den Potsdamer Begegnungen im Mai in Berlin vorgestellt werden. Dieser soll Ideen und Anregungen für neue Formate der Zusammenarbeit liefern. Besonders die Themen Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Umwelt sollen dabei im Vordergrund stehen.
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