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Russland im Gespräch: Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein

Mittwoch, 24. März 2021, 18:00 Uhr

mit Blick auf die XVI. Deutsch-Russische Städtepartnerkonferenz

Der Frühling naht, die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen aber bleiben frostig, von Tauwetter keine Spur. Nachdem der EU-Auslandsbeauftragte Borell in Moskau abgekanzelt wurde, hat die EU neue Sanktionen verhängt, Russland kündigte Gegenreaktionen an. Alexey Nawalny wurde trotz internationaler Proteste zu Lagerhaft verurteilt, vielen friedlichen Demonstranten drohen hohe Strafen, die Duma hat weitere repressive Gesetz verabschiedet. Und mit seinem „Killer“-Zitat hat Joe Biden wertvolles diplomatisches und politisches Porzellan zerschlagen. Die Situation bleibt angespannt, auch weil jetzt Großbritannien seine Atomstreitkräfte ausbauen und modernisieren will. Der Feind Nr.1, so Boris Johnson, sei Russland.
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In einem gemeinsamen Aufsatz weisen Prof. Adelheid Bahr, die Witwe Egon Bahrs und Matthias Platzeck vom „Deutsch-Russischen Forum“ darauf hin, dass Willy Brandt und Egon Bahr einst vor „Gräben zwischen Ost und West“ standen, die wesentlich tiefer waren. Sie machten sich mit dem Bekenntnis „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein“ daran, diese zu überwinden. Ist dieses Bekenntnis heute überholt, ist es zu naiv, gehört es in die Mottenkiste der Geschichte?

In Kaluga findet vom 28. Juni bis 30. Juni die XVI. Deutsch-Russische Städtepartnerkonferenz statt. Die Frage ist: Sind die vielen zivilgesellschaftlichen Projekte nicht auch eine Fortsetzung der Politik von Willy Brandt und Egon Bahr? Können Städtepartnerschaften helfen, wieder freundschaftliche Beziehungen zwischen Russen und Deutschen trotz Propaganda und neuer Feindbilder aufzubauen? Kann man gemeinsam der offiziellen Politik etwas entgegensetzen? Müssen Städtepartnerschaften auf die aktuelle Entwicklung reagieren oder die große Politik völlig ausklammern?
Über diese Themen und die sich verschlechternden internationalen Beziehungen diskutieren:
  • Katja Gloger, Russlandexpertin, Buchautorin und ehemalige Sternredakteurin
  • Vladislav Belov, Stellvertretender Direktor und Leiter des Instituts für Deutschlandstudien, Europa-Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften
  • Johannes Grotzky, Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks i.R., Honorarprofessor für Osteuropawissenschaften, Kultur und Medien
  • Martin Hoffmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied im Deutsch-Russischen Forum e.V.
Moderiert wird Russland im Gespräch wie immer von Hermann Krause, ehemaliger ARD-Hörfunkkorres-pondent in Moskau und jetziger Leiter der Kriegsgräberfürsorge in Russland.

Zu sehen ist die Diskussion ab Mittwoch, 24. März 2021 um 18:00 Uhr im Videostream.
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