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Info-Bulletin |No. 20 in 2021 vom 24. September 2021

Was wichtig ist in dieser Woche

Das Parlament hat keine Macht

Russland hat zum 8. Mal seine Duma gewählt (von Alexander Rahr)

Russland hat, dreißig Jahre nach dem Ende der Sowjetunion, zum achten Mal Parlamentswahlen veranstaltet. Anders als die westlichen Demokratien, besitzt Russland kein parlamentarisches, sondern ein Präsidialsystem. Das Parlament hat keine Macht. Man kann auch nicht von einer Wahl nach europäischen Normen sprechen: liberale und pro-westliche Kräfte wurden benachteiligt oder von den Wahlen ausgesperrt. Nichtsdestotrotz kann die Duma-Wahl nicht als illegitim bezeichnet werden, trotz vieler Manipulationsversuche.

Das Wahlergebnis ist keine Überraschung. Die Kreml-Partei Einheitliches Russland hat, wenn man die für die Parteiliste und die Direktmandate abgegebenen Stimmen zusammenzählt, wie in den Dumawahlen zuvor, eine absolute Mehrheit an Mandaten erhalten. Diese Wahl war, wie die vorangegangenen, eher ein Plebiszit für den Regierungskurs von Präsident Putin als eine Entscheidung für ein Parteiprogramm.
Der Westen bezeichnete die Duma-Wahl als nicht frei und nicht fair. Trotzdem wird sie international anerkannt. Die russische Bevölkerung wählt anders, als man es von außen denkt. Freiheit und liberale Werte genießen in Russland keinen hohen Stellenwert. Die jungen Intellektuellen mögen pro-westlich sein, doch die Mehrheit wählt einen starken Staat, allerdings keinen nationalistischen, sondern einen sozialen. Damit erklärt sich das sehr gute Abschneiden der Kommunistischen Partei (20%). Diese Partei wird in der Gesamtbevölkerung nicht mehr mit den Repressionen und der Misswirtschaft der Sowjetunion in Verbindung gebracht. Sie gilt als die eigentliche Oppositionspartei. Indem 15 Millionen Russen die KPRF gewählt haben, forderten sie mehr soziale Gerechtigkeit.

So enttäuschend das schlechte Abschneiden der einzigen liberalen Partei „Jabloko“ (1,3%) ist: auch dieses Ergebnis spiegelt das reale Meinungsbild wider. Auch in den 1990er Jahren, als die Demokraten in der Regierung saßen, haben liberale Parteien gegenüber Kommunisten und Nationalisten stets den Kürzeren gezogen. „Die Zeit“ kommentierte jetzt, Demokratie würde es in Russland erst geben, wenn die alte Sowjetbevölkerung mit ihrer Mentalität ausgestorben ist. Wahrscheinlicher ist, dass die Russinnen und Russen auch in Zukunft westlichen Vorstellungen nicht entsprechen werden.

Neue Folge unseres Vereinspodcasts ForumsARENA

#Folge 3: Im Gespräch mit dem Politologen Dr. Pjotr Fedosov

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In Russland wurde vor kurzem ein neues Parlament gewählt, die Bundestagswahl steht zudem am kommenden Wochenende an. Daniel Reißmann spricht mit dem russischen Politologen und Buchautoren Pjotr Fedosov über den Ausgang der russischen Dumawahlen, den in Russland stattgefundenen Wahlkampf, die Anerkennung des Wahlergebnisses auf dem internationalen, politischen Parkett und über den möglichen Ausgang der Wahlen in Deutschland.

Fedosov promovierte in Geschichte, lehrte an der Moskauer Staatlichen Linguistischen Universität (MGLU) und später am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO). Er publiziert wissenschaftlich zu politischen Themen und ist oft Gast im Deutsch-Russischen Forum e.V..

Von Spanien über die Niederlande und Deutschland nach Russland

Ein spannendes Wochenende im Europa-Park Rust liegt hinter uns. Zwei Tage lang konnten die Finalistinnen und Finalisten aus dem Jahr 2020 Europa erkunden und das nicht allein! Von Spanien über die Niederlande ging es gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden nach Russland: Zugegeben, Sprachkenntnisse wurden hier nicht benötigt - die haben unsere Teams aber auch mehr als genug beim digitalen Finale im November 2020 unter Beweis gestellt! Wir konnten so schon „Finale-Luft“ schnuppern - denn schon im November findet das Endspiel des Bundescups 2021 im Europa-Park Rust statt.
Welche Teams im November gegeneinander antreten, entscheiden derzeit die 12 Regionalen Runden in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für den Entscheid in Mecklenburg-Vorpommern vergangenen Mittwoch übermittelte Bettina Martin, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, eine Grußbotschaft (LINK). Hauptsponsor des Projektes ist die GAZPROM Germania GmbH.
Bettina Martin
Welche Teams im November gegeneinander antreten, entscheiden derzeit die 12 Regionalen Runden in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für den Entscheid in Mecklenburg-Vorpommern vergangenen Mittwoch übermittelte Bettina Martin, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, eine Grußbotschaft (LINK).

Russland und Deutschland:

Diskurs von Identitäten – Variationen und Transformationen

Online-Diskussionsforum für Alumni deutscher Förderprogramme gestartet

Gesellschaftliche Herausforderungen wie die Corona-Pandemie und die zeitweise Schließung nationaler Grenzen, politische Konflikte aber auch historische Wendepunkte wie die Wiedervereinigung in Deutsch-land, der Zerfall der Sowjetunion 1991 oder kriegerische Auseinandersetzungen setzten und setzen Transformationsprozesse in der Vergangenheit und Gegenwart in Gang. Identität und Wertekanon von Individuen innerhalb nationaler Grenzen werden dadurch beeinflusst. Re-Nationalisierung und wiedererstarkende, historisch gewachsene deutsch-russische Stereotype können offene, auf kulturellem Austausch begründete Identitäten und Bündnispotentiale bedrohen.

Eine Voraussetzung für eine intensive Diskussion über die Begriffe „Identität“ und „eigene Werte und Normen“ ist der Vergleich mit den „Anderen“. Identität ist immer ein Resultat eines Aushandlungs- prozesses zwischen innerer und äußerer Welt und wird sozialpsychologisch als Phänomen des individuellen Subjekts verstanden, welches sich des eigenen „Ichs“ bewusst ist. Perspektiven für diesen Identitäts-vergleich lassen sich für Deutschland und Russland in den Bereichen Geschichte, Psychologie und Soziologie finden.

An der von der Julius-Maximlians-Universität und dem Deutsch-Russischen Forum e.V. organisierten Konferenz nehmen 80 Alumni teil und diskutieren mit hochkarätigen Referent*innen wie beispielsweise Prof. Dr. Harald Lange, Prof. Dr. Damian Dombrowski, Prof. Dr. Jochen Griesbach, Prof. Dr. Anuschka Tischer (Julius-Maximilians-Universität Würzburg), Dr. Wladimir Borissow, Dr. Sergej Sassorin, Dr. Olga Morozowa (Moskauer Pädagogische Staatliche Universität), Karoline Gil (ifa), Nadezhda Krasikova (DAAD), Dietrich Schartner, Deutsch-Russische Auslandshandelskammer, Prof. Dr. Tatjana Ilarionowa (Alexander von Humboldt-Club Moskau).

Die Tradition interdisziplinärer Alumnikonferenzen im Deutsch-Russischen Forum e.V. besteht seit mehr als siebzehn Jahren: Mindestens zweimal im Jahr lädt das Deutsch-Russische Forum e.V. ehemalige Stipendiat*innen verschiedener Förderprogramme zu Veranstaltungen ein, die ihnen die berufliche Weiterbildung und den Ausbau ihres Netzwerkes an Geschäftskontakten ermöglichen. Eine Sonderstelle unter diesen Veranstaltungen nehmen Diskussionsforen ein, die seit 2017 jährlich in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg organisiert werden. 2018 fand ein solches Forum in Samara statt, 2019 in Moskau und im Herbst 2020 trafen sich die Konferenzteilnehmer*innen auf der Online-Plattform Zoom.

Mehr Informationen über das Diskussionsforum und das vorläufige Veranstaltungsprogramm finden Sie unter www.hallo-deutschland.ru.
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Reiner Rabe Preise vergeben

Die Förderpreise 2020 und 2021 der Stiftung zur Förderung der Verständigung zwischen Deutschland und Russland gingen an Frau Carolin Reiber, Fernsehmoderatorin, an das Sozialprojekt „Swimming Across Russia“ von Falk Tischendorf sowie den Verein „Freunde Baschkortostans e.V.“ aus Halle (Saale).

Die Fernsehmoderatorin Carolin Reiber wurde am vergangenen Donnerstag für ihr deutsch-russisches Engagement als erste Persönlichkeit mit dem Reiner Rabe Preis der Stiftung zur Förderung der Verstän-digung zwischen Deutschland und Russland ausgezeichnet. In seiner Laudatio hob Matthias Platzeck, Vorsitzender der Stiftung, hervor, dass Carolin Reiber und ihr Moderationskollege Jurij Petrow mit der damals noch sowjetisch-deutschen Fernsehpremiere „Lieder, die wie Brücken sind“ TV-Geschichte geschrieben und nur wenige Tage vor Gorbatschows Besuch in der Bundesrepublik ein unmissverständ-liches Zeichen des Miteinanders gesetzt haben.

Gemeinsam mit Caroline Reiber wurde auch der Anwalt und Extremschwimmer Falk Tischendorf mit dem Reiner Rabe Preis 2020 ausgezeichnet. Mit seinen Sportprojekten unter dem Label „Swimming Across Russia“ begeistert Tischendorf viele Menschen und engagiert sich zugleich sozial. Er hilft Kindertages-stätten und schulischen Einrichtungen in entlegenen russischen Gemeinden, indem er Lehrmaterial und Ausstattungen sammelt und zur Verfügung stellt.

Coronabedingt musste die Verleihung 2020 an beide Persönlichkeiten abgesagt werden. Für ihre Arbeit wurden sie nun geehrt und erhielten jeweils 5.000 Euro Preisgeld.
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Den Förderpreis 2021 vergab der Stiftungsvorstand an den bilateralen Verein „Freunde Baschkortostans e.V.“ aus Halle (Saale). „Die „Freunde Baschkortostans e.V.“ erfüllen seit fast 25 Jahren die Kontakte zwischen Halle an der Saale und der russischen Millionenstadt Ufa mit Leben. U.a. sorgen sie jedes Jahr im Sommer dafür, dass Jugendliche aus Halle und Ufa sich aufmachen, die jeweils andere Stadt zu besuchen, um persönliche Beziehungen zu knüpfen, das andere Land zu erkunden und seine Menschen und seine Kultur kennenzulernen.“, hieß es in der Begründung. Der Verein erhielt für seine Nachwuchs-arbeit im kommunalen Bereich 10.000 Euro.

Die Preise wurden im Rahmen einer Festveranstaltung in Berlin vergeben. Das Preisgeld beläuft sich auf 10.000 Euro pro Jahr insgesamt. Der Reiner Rabe Preis zählt zu den höchstdotierten Preisen im deutsch-russischen Umfeld.
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Wolgograd, 30. Oktober bis 1. November 2021 

Internationales Forum der Volksdiplomatie  

"Dialog an der Wolga:

Frieden und gegenseitige Verständigung im 21. Jahrhundert" 

Nach einer Covidpause lädt die Stadt Wolgograd nun wieder zum „Internationalen Forum der Volksdiplomatie“ ein. Vom 30. Oktober bis 1. November treffen sich aus Wolgograd heraus in einem hybriden Konferenzformat Vertreter von Städten und Gemeinden. Im Rahmen eines vom Deutsch-Russischen Forum e.V. mit flankierten Rundtischgespräches geht es vor allem um das Zusammenwirken und die Zusammenarbeit deutsch-russischer Städte und Städtepartnerschaften.   

Im Blick

Michail Gorbatschow:

„Perestroika verstehen - Neues Denken verteidigen“

von Leo Ensel

Michail Gorbatschow verbindet man zu Recht mit drei Begriffen: Perestroika, Glasnost und dem Neuen Denken. Der erste und letzte Präsident der Sowjetunion, der, wie der biblische Prophet, im eigenen Lande nach wie vor nicht allzu viel gilt, hat zu Beginn des letzten Monats – sicher nicht zufällig im Vorfeld des 30. Jahrestages des Putschs vom 19. August 1991 – in der Zeitschrift „Russia in Global Affairs“ einen langen Essay veröffentlicht, in dem er um die Deutungshoheit seines politischen Erbes kämpft und den gegenwärtigen globalen Rückfall ins alte Denken scharf kritisiert.

Eine Geschichtslektion

Seine Kritiker in Russland, so kontert Gorbatschow, hätten vergessen, wie die moralische und psychologische Situation 1985 in der Sowjetunion ausgesehen habe: „Der bürokratische Apparat beanspruchte die totale Kontrolle über die Gesellschaft, ohne aber die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Menschen gewährleisten zu können. Das Land versank immer tiefer in Stagnation. Die große Mehrheit war der Ansicht, dass man so unmöglich weiterleben könne.“ Die Perestroika sei ein humanistisches Großprojekt gewesen: Der Bruch mit der Vergangenheit, in der die Menschen jahrhundertelang einem autokratischen und dann totalitären Staat unterworfen waren.

Auch die Außenpolitik befand sich in einer Sackgasse. Der militärisch-industrielle Komplex habe kolossale Ressourcen absorbiert, ohne dass die Superrüstung das Land sicherer gemacht hätte. In den 1980er Jahren sei die Welt mit der rapide wachsenden Gefahr eines Atomkrieges konfrontiert gewesen. Im Mittelpunkt des Neuen Denkens stand daher die These vom Vorrang der universellen Interessen und Werte in einer zunehmend integrierten, interdependenten Welt und das daraus folgende Konzept der Gemeinsamen Sicherheit. Die wirklichen Ergebnisse der Perestroika sind für Gorbatschow: „Das Ende des Kalten Krieges, beispiellose nukleare Abrüstungsabkommen, Erwerb von Rechten und Freiheiten - Redefreiheit, Versammlungsfreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit, das Land zu verlassen, alternative Wahlen, Mehrparteiensystem. Dies sind auch heute die Bezugspunkte, ohne die man sich verirren kann.“

Ruf nach neuer Ethik

Angesichts der gegenwärtigen Militarisierung der Weltpolitik plädiert Gorbatschow nicht nur ein weiteres Mal für die vollständige Abschaffung aller Atomwaffen, er macht zugleich deutlich, dass selbst dieser Schritt angesichts der bereits angehäuften Unmengen sogenannter ‚konventioneller‘ Waffensysteme, die in ihrer Zerstörungskraft an die nuklearer Waffen längst heranreichen, nicht ausreichend wäre. Die Überwindung der aktuellen globalen Krise kann, so seine Überzeugung, nur in einem ethischen Ansatz wurzeln, der auf den Grundsätzen der universellen Moral beruht: „Diese Verhaltensregeln sollten Zurückhaltung, die Berücksichtigung der Interessen aller Parteien, Konsultationen und Mediation im Falle einer Verschärfung der Lage und drohender Krisen beinhalten.“

Der 90jährige Michail Gorbatschow ist auch heute noch seiner Zeit sehr weit voraus.

Kulturtipp

Ein Bild von ...

Impressionismus in Russland

Bewegt, hastig, ein flüchtiger Moment. Dies kommt so manch einem ins Gedächtnis, wenn wir an unseren Alltag denken. Ganz anders wird diese bildliche Sprache jedoch in der Kunst gesehen: Die Flüchtigkeit wird zum Pinselstrich und die Künstler damit zu Impressionisten. Sie denken nun an Monet und fragen sich, wo die Verbindung zu Russland liegt? Ab dem 19. Jahrhundert zog Paris Maler aus Russland an und veränderte damit die russische Kunst. Ein Glück, könnte man sagen, denn so erkundeten Ilja Repin, Valentin Korowin, Natalia Gontscharowa und andere, die Natur Russlands und machten das Thema der Landschaft populär.

Eben diese Werke der bislang noch kaum erforschten Rezeption französischer Lichtmalerei in Russland sind noch bis zum Januar 2022 im Museum Barberini in Potsdam zu bestaunen. Dabei umfasst die Ausstellung des Museums Barberini und des Museums Frieder Burda in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau mehr als 80 Kunstwerke.

Sie möchten mehr erfahren? Lauschen Sie dem Expertengespräch oder tauchen Sie persönlich in die Welt russischer Impressionisten ein:

Stellenausschreibung

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Die Geschäftsstelle des Petersburger Dialogs e.V. in Berlin sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt Unter-stützung im Bereich Projektkoordination/Stellvertretende Projektleitung (m/w/d). Der Petersburger Dialog wurde auf Initiative des deutschen Bundeskanzlers und des russischen Präsidenten im Jahr 2001 gegründet, um die Verständigung und den Austausch zwischen den Zivilgesellschaften Deutschlands und Russlands zu fördern. Die Geschäftsstelle des Petersburger Dialogs e.V. in Berlin organisiert die jährlich abwechselnd in Deutschland und Russland stattfindenden Hauptveranstaltungen des Petersburger Dialogs mit ca. 250 hochrangigen Teilnehmenden aus beiden Ländern sowie die über das gesamte Jahr verteilten Gremiensitzungen, Arbeitsgruppentagungen und Einzelveranstaltungen zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen.

Termine

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4. Oktober 2021, Forum ONLINE

Russland im Gespräch mit Moderator Hermann Krause zum Thema "Ausgezählt. Das Deutsch-Russische Verhältnis nach den Wahlen", mit dabei u.a. Anna Rose, Dr. Pjotr Fedosov, Prof. hc. Alexander Rahr und Johannes Grotzky
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12. Oktober 2021, Berlin

Kuratoriumssitzung und außerordentliche Mitgliederversammlung sowie Verleihung des Dr. Friedrich Joseph Haass-Preises 2021
(nur für Mitglieder und gesondert auf Einladung)
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Инфо-Бюллетень | № 20 в 2021 г. от 24-ого сентября 2021 г.

Самое важное на этой неделе

Парламент не имеет власти

Россия в 8-й раз избрала свою Думу (Александр Рар)


Спустя 30 лет после распада Советского Союза в России в восьмой раз прошли парламентские выборы. В отличие от западных демократий, в России действует не парламентская, а президентская система. Парламент не наделен властью. Нельзя говорить и о выборах по европейским стандартам: либеральные и прозападные партии были ущемлены или исключены из выборов. Тем не менее, выборы в Думу нельзя назвать нелегитимными, несмотря на многочисленные попытки манипуляций.

Результат выборов не является неожиданностью. Кремлевская партия "Единая Россия", если сложить голоса, отданные за партийный список и прямые мандаты, получила абсолютное большинство мандатов, как и на предыдущих думских выборах. Эти выборы, как и предыдущие, показали скорее плебисцит за курс президента Путина, чем за партийную программу. Запад назвал выборы в Думу несвободными и нечестными. Тем не менее, они признаны на международном уровне. Российское население голосует иначе, чем это кажется со стороны. Свобода и либеральные ценности не очень высоко ценятся в России. Молодая интеллигенция может быть прозападной, но большинство голосует за сильное государство, пусть и не националисти-ческое, а социальное. Это обуславливает весьма хорошие показатели Коммунистической партии (20%). В целом эта партия больше не ассоциируется у населения с репрессиями и бесхозяйст-венностью Советского Союза. Она считается настоящей оппозиционной партией. Проголосовав за КПРФ, 15 миллионов россиян выразили желание большей социальной справедливости.

Как бы ни был разочаровывающим низкий процент единственной либеральной партии "Яблоко" (1,3%), этот результат также отражает реальную картину общественного мнения. Даже в 1990-е годы, когда демократы входили в правительство, либеральные партии всегда проигрывали комму-нистическим и националистическим. "Die Zeit" полагает, что демократия будет существовать в России только тогда, когда вымрет старое советское поколение с его менталитетом. Скорее всего, и в будущем россияне не будут соответствовать западным идеям.

Новый эпизод подкаста «ForumsARENA»

#Эпизод 3: В беседе с политологом Петром Федосовым

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На прошедшей неделе состоялись парламентские выборы в России, а в эти выходные выборы также пройдут в Бундестаг в Германии. Даниэль Райссманн беседует с российским политологом и писателем Петром Федосовым об итогах выборов в Государственную Думу, прошедшей избирательной кампании в России, признании результатов выборов на международной политической арене и возможных итогах выборов в Германии.

Петр Федосов имеет степень кандидата исторических наук, преподавал в Московском государственном лингвистическом университете (МГЛУ), а затем в Московском государственном институте международных отношений (МГИМО). Он публикует научные работы на политические темы и часто выступает в качестве гостя в Германо-Российском Форуме e.V.

Из Испании через Нидерланды и Германию в Россию

Позади захватывающие выходные в «Европа-парке» в Русте. В течение двух дней финалисты 2020 года путешествовали по Европе, и не в одиночку! Из Испании через Нидерланды они отправились в Россию вместе со своими друзьями: конечно, знание языка здесь не требовалось, тем не менее наши команды подтвердили их в цифровом финале в ноябре 2020 года. В Русте мы смогли ощутить «настроение» грядущего финала, ведь cовсем скоро «Европа-парк» вновь станет хозяйкой финала Федерального кубка 2021. Главным спонсором проекта является ГАЗПРОМ Германия ГмбХ.
Bettina Martin
А пока прямо сейчас в 12 региональных турах по всей Германии, Австрии и Швейцарии решается судьба команд, которые сразятся знаниями русского языка в финале Федераль-ного Кубка в ноябре. По этому случаю в прошлую среду министр образования, науки и культуры федеральной земли Мекленбург-Передняя Померания Беттина Мартин направила поздравительное послание школьникам, учителям и организаторам конкурса. (LINK на немецком).

Россия и Германия:

дискурс идентичностей – вариации и трансформации

Онлайн форум для выпускников германских образовательных программ начинал

К участию в дискуссионном форуме «Россия и Германия: дискурс идентичностей – вариации и трансформации» Вюрцбургский университет им. Юлиуса и Максимилиана и Германо-Российский Форум пригласили более 80 российских выпускников германских образовательных программ, кроме того, мероприятие планирует посетить более 150 гостей.

Международная конференция, которая пройдет в рамках Года Германии в России 2020/2021, организована в сотрудничестве с Московским педагогическим государственными университетом (МПГУ) при поддержке Германской службы академических обменов.

Текущие социальные проблемы, такие как пандемия коронавирусной инфекции и временное закрытие национальных границ, политические конфликты (хакерские атаки, ядерные соглашения), а также исторические поворотные моменты, такие как воссоединение Германии, распад Советского Союза в 1991 г. или вооруженные конфликты, запускают многочисленные трансформационные процессы. Эти процессы влияют на идентичность и ценностные представления в сознании людей, живущих в пределах тех или иных национальных границ. Ренационализация и переосмысление исторически сложившихся стереотипов в России и Германии могут влиять на интенсивность культурного обмена и открывают новый потенциал для сотрудничества.

Предпосылкой для интенсивного обсуждения терминов «идентичность», «ценности», «нормы» является сравнение себя с «другими». Идентичность является результатом процесса преодоления противоречий между внутренним и внешним миром, и с точки зрения социальной психологии понимается как феномен индивидуального субъекта, осознающего свое собственное «я». Различные точки зрения на этот феномен можно найти в российских и германских исследованиях в области истории, психологии и социологии.

Среди экспертов конференции – проф. д-р Харальд Ланге, проф. д-р Дамиан Домбровски, проф. д-р Йохен Грисбах, проф. д-р Анушка Тишер (Вюрцбургский Университет им. Юлиуса и Максимилиана), д-р Сергей Засорин, директор Центра изучения исторической памяти и гражданской идентичности МПГУ, д-р Владимир Борисов, директор Музея МПГУ, Ольга Морозова, заместитель начальника управления международных связей (Московский педагогический государственный университет), Каролине Гиль (Институт внешних культурных связей), Надежда Красикова (Германская служба академических обменов), проф. Татьяна Иларионова (Московский Гумбольдтовский Клуб).

Традиция проведения междисциплинарных конференций для выпускников существует больше семнадцати лет: не менее двух раз в год Германо-Российский Форум приглашает бывших стипендиатов различных исследовательских программ принять участие в мероприятиях, которые позволят им повысить свою профессиональную квалификацию и расширить сеть деловых контактов. Особое место среди таких мероприятий занимают дискуссионные форумы, с 2017 г. ежегодно организуемые в сотрудничестве с Вюрцбургским университетом им. Юлиуса и Максимилиана. В 2018 г. такой форум прошёл в Самаре, в 2019 г. – в Москве, а осенью 2020 г. участники конференции встретились на онлайн-платформе Zoom.

Более подробную информацию о конференции и предварительную программу мероприятия можно найти на сайте: www.hallo-deutschland.ru
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Присуждение премии имени Райнера Рабе

Фонда содействия взаимопониманию между Германией и Россией за 2020 и 2021 годы присудил премию телеведущей Каролин Райбер, социальному проекту "Переплывая Россию" Фалька Тишендорфа и ассоциации "Друзья Башкортостана e.V." из Галле (Заале).

В прошлый четверг телеведущая Каролин Райбер стала первой, кому была вручена премия Фонда содействия взаимопониманию между Германией и Россией имени Райнера Рабе за ее привержен-ность германо-российским отношениям. В своей благодарственной речи председатель Фонда Маттиас Платцек подчеркнул, что Каролин Райбер и ее коллега-ведущий Юрий Петров вошли в историю телевидения благодаря тогда еще советско-германской телепремьере "Песни-Мосты", тем самым подав безошибочный знак воссоединения всего за несколько дней до визита Горбачева в Федеративную Республику.

Вместе с Каролиной Райбер адвокат и пловец-экстремал Фальк Тишендорф был также удостоен премии имени Райнера Рабе 2020 года. Благодаря своему спортивному проекту "Переплывая Россию" Тишендорф вдохновляет многих людей и занимается общественной деятельностью. Он оказывает поддержку сельским детским садам и школьным учреждениям в России, предоставляя учебные материалы и оборудование.

Из-за пандемии церемонию награждения в 2020 году пришлось отменить. В этом году на торжественной церемонии Фонд отметил достижения деятелей, вручив премию в размере 5 000 евро каждому лауреату.
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Совет Фонда присудил также премию 2021 двусторонней ассоциации "Друзья Башкортостана e.V." из Галле (Заале). "Друзья Башкортостана e.V." уже почти 25 лет поддерживают контакты между Галле-на-Заале и российским городом Уфа. Ассоциация обеспечивает молодежный обмен; каждое лето молодые люди из Галле и Уфы отправляются в другой город, чтобы установить контакты, изучить другую страну и познакомиться с ее народом и культурой", - сообщается в сопроводительной записке к премии. Организации присудили 10 000 евро за работу с молодежью в муниципальном секторе.

Премии были вручены на торжественной церемонии в Берлине. Общий призовой фонд составляет 10 000 евро в год. Премия имени Райнера Рабе — одна из самых высокооплачиваемых премий в сфере германо-российских отношений.
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Волгоград, с 30 октября по 1 ноября 2021 года

Международный форум народной дипломатии

"Диалог на Волге: Мир и Взаимопонимание в XXI веке"

После длительного перерыва, связанного с пандемией COVID-19, город Волгоград рад вновь пригласить Вас на "Международный форум народной дипломатии". С 30 октября по 1 ноября представители городов и муниципалитетов встретятся на конференции в Волгограде, которая пройдет в гибридном формате. В рамках круглого стола, организованного при поддержке Германо-Российского форума e.V., в центре обсуждения будут вопросы взаимодействия и сотрудничества немецко-российских городов и городских партнерств.

В фокусе

Лео Энзель

Михаил Горбачев: «Понять перестройку, отстоять новое мышление»

Михаила Горбачева совершенно оправданно связывают с тремя понятиями: перестройка, гласность, новое мышление. Первый и последний президент Советского Союза, о котором и на сегодня можно сказать, что «несть пророка в отечестве своем», в начале прошлого месяца – кстати, вряд ли случайно накануне 30-летия путча от 19 августа 1991 года – опубликовал в журнале „Russia in Global Affairs“ развернутую статью1, в которой он борется за правильное толкование своего политического наследия и резко критикует актуальный глобальный рецидив старого образа мышления.

Урок истории

Его критики в России, заявляет Горбачев, забыли, какова была моральная и психологическая ситуация в советском обществе к 1985 году: «Бюрократическая машина претендовала на тотальный контроль жизни общества, но не могла обеспечить удовлетворение элементарных потребностей людей. Страна всё глубже погружалась в застой. Абсолютное большинство считало, что „так дальше жить нельзя“». Перестройка была, таким образом, масштабным гуманистическим проектом. Это был разрыв с прошлым, когда на протяжении столетий человек был подчинён самодержавному, а затем тоталитарному государству.

Внешняя политика также находилась в тупике. Военно-промышленный комплекс поглощал колос-сальные ресурсы, но сверхвооружённость не делала безопасность страны более надёжной. К середине 1980-х гг. мир стоял перед лицом быстро нараставшей угрозы ядерной войны. Поэтому сердцевиной нового мышления стал тезис о приоритете общечеловеческих интересов и ценностей во всё более целостном, взаимозависимом мире. Из этого следовала концепция Общей безопасности. Реальными результатами Перестройки для Горбачева являются: «Прекращение холодной войны, беспрецедентные соглашения о ядерном разоружении, обретение людьми прав и свобод – свободы слова, собраний, вероисповедания, свободы выезда из страны, альтернативные выборы, многопартийность. Это те ориентиры, без которых можно сбиться в пути».

Призыв к новой этике

Ввиду актуальной милитаризации мировой политики Горбачев не только вновь выступает за полную ликвидацию всех ядерных вооружений – одновременно он подчеркивает, что даже этого шага недостаточно ввиду уже накопленных гор обычных вооружений, нередко по мощности сопоставимых с оружием массового уничтожения. Он убежден, что преодоление актуального глобального кризиса невозможно без этического подхода, основывающегося на принципах универсальной морали: «Эти „правила поведения“ должны предусматривать сдержанность, учёт интересов всех сторон, консультации и посредничество при обострении обстановки и угрозе кризиса».

И на сегодня в возрасте 90 лет Михаил Горбачев намного опережает свое время.

Культура

Полезные советы

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Движение, спешка, мимолетное мгновение. С ними неразрывно связаны наши мысли о повсед-невной жизни. Однако в искусстве этот образный язык воспринимается совершенно иначе: Мимолетность выражается мазком кисти, а художники становятся импрессионистами. Возможно, Вы сейчас вспомнили Моне и невольно задаетесь вопросом, где здесь прослеживается связь с Россией.

Начиная с XIX века, Париж был центром притяжения для художников из России, оказав тем самым значительное влияние на русское искусство. Благодаря этой главе в истории искусства Илья Репин, Валентин Коровин, Наталья Гончарова и другие выдающиеся мастера живописи по-новому исследовали природу России и популяризировали пейзаж. На выставке Музея Барберини и Музея Фридера Бурды в сотрудничестве с Государственной Третьяковской галереей в Москве представлены более 80 произведений искусства.

Для тех, кто желает воочию проникнуться почти не исследованной рецепцией французской легкой живописи русских художников, сможет посетить Музей Барберини в Потсдаме до января 2022 года. Подробнее о работах художников Вы также можете узнать благодаря небольшой видеолекции от экспертов:

Календарь

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4 октября 2021 года, Форум ONLINE

Россия в беседе с модератором Германом Краузе на тему "Подсчитано. Германо-российские отношения после выборов", с участием Анны Роуз, д-ра Петра Федосова, почетного проф. Александра Рар и Йоханнеса Гротцки.
Palaissaal

12 октября 2021, Берлин

Собрание членов Германо-Российского Форума с общим собранием и торжественной церемонией, а также вручением премии д-ра Фридриха Йозефа Хаасса
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