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Berlin, 2. März 2022. Mit großem Bedauern und Respekt vor den persönlichen Beweggründen seiner Entscheidung nimmt der Vorstand des Deutsch-Russischen Forums den angekündigten Rücktritt des Vorsitzenden Matthias Platzeck zur Kenntnis. Wir sind Matthias Platzeck für sein langjähriges Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz für die Verständigung zwischen der deutschen und russischen Zivilgesellschaft zu großem Dank verpflichtet.

Matthias Platzeck hat dem Vorstand gestern mitgeteilt, dass er nur noch bis zur nächsten Mitglieder-versammlung als Vorsitzender zur Verfügung stehen wird.

Der vom russischen Präsidenten befohlene Überfall auf die Ukraine, den wir nochmals auf das Schärfste verurteilen, stellt auch für die Arbeit des Deutsch-Russischen Forums eine Zäsur dar. Bis auf weiteres setzen wir alle geplanten Veranstaltungen aus. Wir werden mit unseren Mitgliedern über eine grundlegende Neuausrichtung des Vereins beraten. Hierzu werden wir unsere Mitgliederversammlung verschieben und zusätzlich in einem hybriden Format durchführen. Die genauen Veranstaltungsangaben werden den Mitgliedern zeitnah bekannt gegeben. Am ursprünglichen Versammlungstermin (23. März) findet ein Mitgliederdialog über die zukünftige Ausrichtung des Deutsch-Russischen Forums statt.

Nachfolgend erneut die Erklärung des Vorstands zum Überfall gegen die Ukraine vom 24.Februar 2022.


Verurteilung des Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine

Der Überfall russischer Truppen auf die Ukraine ist ein schwerwiegender Bruch des Völkerrechts. Die Anwendung militärischer Gewalt gegen die Ukraine kann durch nichts gerechtfertigt werden.
Das Deutsch-Russische Forum, das sich immer für ein Miteinander der Völker und Zivilgesellschaften in Frieden und Freiheit eingesetzt hat, erklärt sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine und allen, die durch die untragbare und verhängnisvolle Entscheidung Russlands Leid erfahren müssen. Wir rufen den russischen Präsidenten auf, die Waffen schweigen zu lassen. Wir appellieren an alle verantwortlichen Politiker in Russland und dem Westen alles dafür zu tun, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Wir sind an der Seite der Russinnen und Russen, die sich gegen diese Entscheidung stellen. Es dürfen nicht noch mehr Menschen in dem militärischen Konflikt sterben.

Der Angriff, den die russische Regierung befohlen hat, bringt den Krieg nach Europa zurück und droht, zu neuen Feindschaften zwischen den Völkern Europas zu führen. Die Aufgabe aller muss es sein, entschieden dem Rückfall in düstere europäische Vergangenheiten von Hass und Feindseligkeit entgegenzuwirken. In diesem Geiste der Verantwortung für ein Europa der Verständigung setzt sich das Deutsch-Russische Forum für den Austausch und die Begegnungen der Menschen in Europa ein.
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