POTSDAM / BERLIN, 16. Juni 2014. 2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts veränderte das Zusammenleben in Europa radikal. Die bis heute spürbaren Folgen und Zivilisationsbrüche stehen im Mittelpunkt der am 16. und 17. Juni 2014 stattfindenden XVI. Potsdamer Begegnungen. Deutsche und russische Künstler und Wissenschaftler diskutieren zwei Tage über den individuellen und kollektiven Umgang mit den traumatischen Ereignissen der vergangenen hundert Jahre. Zu den prominenten Teilnehmern zählen in diesem Jahr mit dem russischen Bestseller-Autor Boris Akunin einer der Wortführer der Bewegung für faire Wahlen sowie der Literaturkritiker Dr. Konstantin Asadowskij, vom St. Petersburger P.E.N.-Club.
Neben Reflexionen über die Rolle von Recht, Religion und Geschichte, wird der russische Schriftsteller und Oppositionelle, Boris Akunin, aus seinem Buch „Die Schwarze Stadt“ lesen, das 1914 in Baku spielt. Dr. Konstantin Asadowskij, als Regimekritiker in der Sowjetunion politisch verfolgt, wird Impulse zum Thema „Volk“ und „nationale Mythen“ geben. Zur deutschen Perspektive beitragen werden u.a. der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Nationalstiftung Prof. Dr. Richard Schröder, sowie Pater Klaus Mertes SJ und Manfred Stolpe.
Das öffentliche Abschlusspanel der Potsdamer Begegnungen am 17. Juni widmet sich der Frage „1914, 2014 – wie geht es weiter in Europa?“. 100 Jahre nach Beginn des Erstens Weltkriegs erlebt Europa gegenwärtig in der Ukraine wie schnell Frieden und Sicherheit in Frage stehen können. Unter dem Eindruck der aktuellen Entwicklungen werden
- Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, e.V.
- Prof. Rainer Lindner, Vorsitzender des Vorstands des Deutsch-Ukrainischen Forums e.V.
- Pjtor Fedossow, Ordentlicher Staatsrat der Russischen Föderation a.D., unabhängiger Experte
- Frank Elbe, Botschafter a.D.
- Michael Thumann, Diplomatic Correspondent, DIE ZEIT
einen Bogen von den Lehren der Geschichte zu den Perspektiven der Gegenwart schlagen.
Die Podiumsdiskussion findet am 17. Juni, um 18.00 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) in der EWE-Repräsentanz (Pariser Platz 6a, 4. Stock, 10117 Berlin). Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter http://veranstaltungen.drforum.de/register/64.
Über die Potsdamer Begegnungen: Die von Bundespräsident Roman Herzog 1999 initiierten Potsdamer Begegnungen finden einmal jährlich als zweitägige Konferenz statt. Sie versammeln Künstler, Schriftsteller, Filmschaffende, Wissenschaftler, Publizisten und weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Deutschland und Russland mit dem Ziel, bei der Erörterung aktueller Fragen der Gegenwart zu einem tieferen Verständnis füreinander und zu neuen Formen des Miteinanders zu gelangen. Seit 2003 erscheint eine Publikation zur Konferenz.
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PM 03/2014: Heute von gestern lernen – Deutsche und Russen diskutieren Zivilisationsbrüche des letzten Jahrhunderts