Am 18. September lud das Deutsch-Russische Forum e.V. in die Landesvertretung Brandenburg zum „Tag des Forums“ ein, in dessen Rahmen das 10. Jubiläum des Bundescups „Spielend Russisch lernen“ gefeiert wurde.
Nach einer Mitgliederversammlung und der offiziellen Eröffnung um 15 Uhr konnten sich die Besucher beim Projektmarkt im Atrium über die verschiedenen Projekte des Forums informieren – von A wie Alumni-Vereinigung bis Y wie Young Leader Seminare. Gleichzeitig waren über 70 Schüler aus Berlin, Stralsund und Dessau anwesend. Sie machten sich mit dem Sprachlernspiel des Bundescups vertraut, lauschten russischen Märchen und kamen spielerisch mit dem Russischen in Kontakt durch die „Schatzkiste“ des Deutsch-Russischen Jugendaustausches und dem Russomobil des Bundesverbands Deutscher West-Ost-Gesellschaften e.V. (BDWO).
Alle Gäste konnten bei Kaffee und Kuchen am Quiz zum Deutsch-Russischen Forum e.V. teilnehmen. Die Sieger, die alle Fragen zu Organisation und Projekten des Forums richtig beantwortet hatten, wurden dann um 18 Uhr gekürt.
Um 16:00 Uhr fand ein Workshop zum Thema „100 Jahre Oktoberrevolution“ mit Fokus auf die „Oktoberrevolution damals und heute“ und die Einflüsse der Oktoberrevolution auf das weltweite Rechtsgefüge statt.
Am Abend begann nach der Begrüßung durch Martin Gorholt, Staatssekretär des Landes Brandenburgs und Matthias Platzeck, Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Russischen Forums e.V. sowie einleitenden Worten Zoia Smirnovas von GAZPROM Germania im Großen Saal die Podiumsdiskussion anlässlich des Jubiläums „Zehn Jahre Bundescup – wie Sprache Völker verbindet und Krisen bewältigt“. Bei den Podiumsgästen handelte es sich um Dr. phil. Sergej Afonin, Schulleiter der Silberstein-Grundschule in Neukölln, Maria Krshinovskaja, Studentin der Interdisziplinären Russlandstudien in Potsdam und ehemalige Teilnehmerin des Bundescups, Matthias Platzeck und Dr. Klaus Waschik, Geschäftsführender Direktor vom Landesspracheninstitut (LSI) der Ruhr-Universität Bochum. Die freie Journalistin Gemma Pörzgen moderierte die Diskussion und lud für einen wirtschaftlichen Standpunkt auch Graciela und Thomas Bruch von Globus Holding GmbH & Co. KG auf die Bühne.
Marina Krshinovskaja erläuterte den Ablauf des Bundescups und lobte dieses Projekt für seine integrative Funktion und die Verbindung aus Lernen und Spielspaß. Schulleiter Afonin betonte die Bedeutung von frühzeitigem Sprachkontakt und der Stärkung des Russischen in den Schulen. Auch LSI-Direktor Waschik sprach von einem fehlenden positiven Image des Russischen, das in der Schülerzahl weit hinter dem Latein zurückliege, obwohl Russisch heute keineswegs eine exotische Sprache sei. Diesen Umstand begründete DRF-Vorsitzender Platzeck mit der Abnahme von Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Des Weiteren stellten die Podiumsgäste fest, dass es auch Russlands eigene Aufgabe sei, sein Image in Deutschland zu stärken und zu verbessern. Es fehle ein russisches Pendant zum Goethe-Institut, welches Deutschland im Ausland positiv repräsentiert. Das Ehepaar Bruch erzählte von der eigenen Unternehmensgeschichte, die sich nur dank Offenheit und Interesse mit Russland entwickelte. Heute beschäftigt die Unternehmensgruppe Globus Holding etwa 10.000 Angestellte in Russland.
Auch Fragen aus dem Publikum wurden beantwortet, die sich unter anderem mit der Position des Russischen nach der Bundestagswahl und in verschiedenen Bundesländern beschäftigten.
Schließlich gab Matthias Platzeck die Einladung zum Get-Together und während das Fleisch auf dem Grill brutzelte, bedienten sich die Gäste zu den Klängen eines Jazz-Duos am Buffet.
Fotos: Sascha Radke (Eventpress)