Jahresmitgliederversammlung 2024 und Diskussionsveranstaltung mit Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach
Am 19. März fand die diesjährige Versammlung der Mitglieder des Deutsch-Russischen Forums in Berlin statt. Die Teilnehmenden kamen im Maritim Hotel proArte zusammen und haben in ihren Diskussionen ordnungsgemäß den vorgelegten Jahresabschluss genehmigt, den Vorstand unter dem Vorsitz von Petra Schwermann abermals entlastet und das Budget für das Haushaltsjahr 2024 genehmigt.
Zuvor berichtete Petra Schwermann über das zurückliegende Vereinsjahr: Trotz weiterer Sparmaßnahmen und Einschränkungen u.a. durch die deutliche Verkleinerung der Geschäftsstelle, sei es gelungen, den Mitgliedern ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm zu bieten. Das Forum fokussierte dabei den informativen Charakter für die Mitglieder, die Unterstützung im Rahmen der kommunalen und regionalen Zusammenarbeit und die Förderung und Vernetzung junger Nachwuchskräfte. Auch Martin Hoffmann, Geschäftsführender Vorstand, bezog sich auf diese Zielgruppen in seiner Vorstellung der Pläne für das laufende Jahr 2024. Das Forum unterstütze, ermutige und verknüpfe die relevanten gesellschaftlichen Akteure in den Bereichen Nachwuchskräfte, Kommunales, Sprachvermittlung und der Vereinsarbeit in Deutschland wie in Russland, so Hoffmann. Die Qualität der Arbeit und die strikte Ausrichtung auf verbindende Themen und gelebte Friedensarbeit präge nun den Alltag der Forumsagenda.
In der anschließenden Abendveranstaltung referierte die Trägerin des Göttinger Friedenspreises 2023 Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach. Sie publizierte das Buch „Friedenslogik verstehen“ (erschienen im Wochenschau Verlag) und stellte Ihre Kernthesen in den Kontext der aktuellen Weltkonflikte. Ihr besonderes Augenmerk widmete sie dem Thema des Dialogs, der unter verschiedenen Aspekten der Konfliktforschung analysiert wurde.
Hermann Krause, Vorstandsmitglied und ehemaliger ARD-Korrespondent in Moskau, sprach in der folgenden Moderation Frau Professor Birckenbach auf das in ihrem Buch erwähnte Eskalationsmodell an, dessen Eskalationsstufen in vielem beängstigend den Entwicklungen im Ukrainekrieg entsprechen. In der Antwort von Frau Professor Birckenbach wurde deutlich, dass dieses Modell der Konfliktforschung mit der Stufe „Gemeinsam in den Abgrund“ ende. Es müsse alles getan werden, damit dieser Prozess gestoppt werde. Hier seien vor allem die Politik und Diplomatie in der Pflicht. Es folgte eine kontroverse und engagierte Diskussion, die den Dialog mit allen Teilnehmenden fortsetzte und den Abend des Gremientages 2024 zu einem erfolgreichen Abschluss brachte.
Fotos: (c) Sascha Radke, Event-Press, 2024