Bei der Eröffnung des 13. deutsch-russischen Medienforums am 08. Dezember 2016 begrüßten Maksim Kartaschew, der Leiter der Marketingabteilung des Komplexes „Dagomys“, Robert Rohde, der Leiter des Pressereferats der Deutschen Botschaft Moskau, und Sebastian Nitzsche, stellvertretender Geschäftsführer des Deutsch-Russischen Forum e.V., die Teilnehmer und Referenten.
Im Anschluss an eine interaktive Kennenlernrunde wurden die Teilnehmer in den Einführungsvorträgen von Prof. Dr. Johannes Ludwig und Prof. Dr. Jurij Kasakow über die Ebenen ethischer Regelwerke sowie über die Entwicklung ethischer Standards in Russland und Deutschland informiert. Weiter ging es mit interessanten Einblicken in die Medienarbeit und Recherchemethoden bei BBC-Russia, dem Handelsblatt und dem Kommersant, über die der ehemalige Büroleiter von BBC-Russia, Konstantin von Eggert, der Leiter des Investigativ-Teams und Redakteur beim Handelsblatt, Sönke Iwersen und der Sonderkorrespondent der Zeitung Kommersant, Ilja Barabanow, ausführlich berichten. In der öffentlichen Podiumsdiskussion, an der ebenfalls regionale Journalisten teilnahmen, wurden aktuelle ethische Fragen diskutiert. Dabei wurden Fragen zu den Formen der Selbstregulierung, dem Informantenschutz und der Rolle des „öffentlichen Interesses“ bei den Entscheidungsprozessen von Journalisten und Medienunternehmern kontrovers besprochen. Am letzten Konferenztag ging es vordergründig um das Thema Medienmanagement. Prof. Dr. Mike Friedrichsen sprach über die Rolle der Medienethik im Medienmanagement und in dem von Ekaterina Smirnowa durchgeführten Rollenspiel zum Konflikt zwischen der Berufs- und Unternehmensethik eines Journalisten, konnten die Teilnehmer eine reale Situation durchspielen und in ihren jeweiligen Berufsgruppen ausdiskutieren. Das Rahmenprogramm beinhalteten Exkursionen in Sotschi sowie der Besuch des Privatfernsehstudios „MAKS TV“, Krasnaja Poljana und des Olympiaparks.
Wie jüngste Medienaffären und PR-Skandale zeigen, gelingt den Medien der Spagat zwischen ihrer Informationspflicht und ethischen Standards (Schutz der Privatsphäre, Achtung der Menschenwürde, Jugendschutz etc.) nicht immer reibungslos. Statt Defizite in der journalistischen Praxis zu überspielen, wurden beim diesjährigen Medienforum produktive Debatten über ethische Grenzen, Korruptionsgefahren sowie mögliche Manipulationen angestoßen, mit dem Ziel, die Selbstreflexion der Medien zu fördern und vereinfachten und pauschalen „Aufklärungstheorien“ und „Enthüllungsgeschichten“ den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Das Medienforum 2016 wurde vom Auswärtigen Amt und Wieseconsult gefördert und vom Hotelkomplex „Dagomys“ unterstützt. Ausführliche Informationen zu den Medienforen der letzten Jahre finden Sie auch auf der Homepage des Medienforums.