Science Slam goes Russia – so lautete die Devise, unter der wir von April bis Juni 2013 dieses unterhaltsame und gleichzeitig lehrreiche Veranstaltungsformat in die russischen Regionen gebracht haben. Nachwuchswissenschaftler präsentierten ihre Forschungsergebnisse kreativ mit Witz und für alle verständlich. Der Kurzvortrag auf der Bühne dauerte 10 Minuten. Alle Wissenschaftsdisziplinen waren willkommen, alle Darstellungsformen erlaubt. Das Publikum bestimmte am Ende den Slam-Champion durch seinen Applaus.
Hier geht’s zu Science Slam-Auftritten auf Russisch.
Science Slam in Iwanowo
Gewinnerin des ersten Science Slams in Iwanowo ist Medizindoktorandin Maria Deputatova. Mit ihrer leidenschaftlichen Art, Menschen über die gesunde und ungesunde Ernährung und ihre Folgen aufzuklären, hat sie getanzt, gesungen und ihre Kollegen im Kittel und mit Fast Food bewaffnet auf die Bühne gebeten und mit dieser Performance das Publikum auf ihre Seite gezogen.
Die auf der Bühne bewiesene Leidenschaft betrachtet Maria auch als Antrieb für ihre tägliche Arbeit. In Zusammenarbeit mit Kollegen erarbeitet sie Informationsmaterialien für unterschiedliche Zielgruppen: Ärzte, Eltern und Kinder. In ihren Seminaren für Jugendliche gibt sie darüber hinaus Tipps für eine gesunde Ernährung.
Science Slam in Tomsk
Mit über 300 Zuschauern fand der Science Slam in Tomsk am 21. Mai im Club Pravda auf rege Zustimmung. Die 6 Slammer mussten ihre eigenen Forschungsergebnisse präsentieren und in 10 Minuten um die Gunst des Publikums buhlen. Letzterem fiel die Entscheidung nicht leicht – in der zweiten Abstimmungsrunde standen gleich drei von sechs Slammern im Stechen. Zum Sieg geklatscht wurden letztendlich zwei junge Wissenschaftler: Nikolay Englevskiy, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Sibirischen Staatlichen Medizinischen Universität, klärte charmant und witzig über den weniger angenehmen Zeitgenossen Opistorchis auf, ein Wurm, von dem 8 von 10 Tomsker Bewohner befallen sind. Als Sieger ging gleichfalls Timofey Solovev hervor, der dem Publikum anschaulich die Komprimierung digitaler Videos darlegte, gekonnt die anderen Beiträge kommentierte und schlagfertig auf eine Frage aus dem Publikum reagierte.
Science Slam in Jekaterinburg
Die dritte und letzte Stadt in Russland, in die wir dieses Jahr den Science Slam gebracht haben, war Jekaterinburg, wo das Prinzip »Wissenschaft unterhaltsam präsentiert« von über 150 Zuschauern begeistert aufgenommen wurde. Gewonnen hat Alexander Bazhenov mit seinem Vortrag über Korrosionsresistenz bestimmter Metalle, die er mit Hilfe einiger Laiendarsteller hervorragend in Szene zu setzen wusste.