Arbeitsgruppe 3: Inklusion und Teilhabe „Leben in Würde für alle“
Koordination: Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften (BDWO) e.V. Berlin und NGO „Gleiche Möglichkeiten“ Pskow/RF
Moderation:
- Dr. Andrej Zarjow, Sonderpädagoge NGO „Gleiche Möglichkeiten“, Pskow/RF
- Svetlana Andreeva, Sonderpädagogin, Diplom Sonderpsychologin, NGO „Gleiche Möglichkeiten“, Pskow/RF
- Bernd Schleberger, Sonderpädagoge, Sonderschulrektor i.R., BDWO, Heinsberg/NRW
Die UN-Behindertenrechtskonvention, die sowohl von der Russischen Föderation als auch von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert worden ist, fordert die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen mit Behinderungen im Leben einer Gesellschaft. Die Menschenrechte auf Inklusion, Selbstbestimmung und Leben in Würde ohne Angst und Diskriminierung gelten jedoch für alle Menschen, so auch für ältere werdende Menschen, die von sozialem Abstieg, Krankheit, Altersschwäche und Demenz bedroht oder betroffen sind. Eine spezielle UN-Konvention wird derzeit angestrebt, um die Rechte von alten Menschen zu schützen.
Viele Aufgaben und Maßnahmen zur Verwirklichung von Leben in Würde, Selbstbestimmung und Teilhabe und zur Verbesserung der Lebensqualität für alte Menschen und Menschen mit Behinderungen sind deckungsgleich, womit sich auch die Einbeziehung des Lebens von alten Menschen in die Arbeitsgruppe „Inklusion und Teilhabe“ innerhalb der XVI. Deutsch-Russischen Städtepartnerkonferenz erklärt.
Die Arbeitsgruppe wird vom Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften Berlin und von der NGO „Gleiche Möglichkeiten“ Pskov/RF gemeinsam koordiniert. Diese beiden Organisationen arbeiten bereits seit 2010 in einem Netzwerk von NGOs innerhalb Deutsch-Russischer Städtepartnerschaften intensiv an der Verwirklichung von Inklusion und Teilhabe für Menschen mit (geistigen) Behinderungen und Menschen in besonders schwierigen Lebenssituationen in russischen Kommunen und verfügen hierzu über vielfältige Erfahrungen und Kenntnisse.
Die Lebenssituationen und Lebensbedingungen von alten Menschen und von Menschen mit Behinderung in der russischen Gesellschaft sind in erheblichem Maße anders belastet als in der deutschen Gesellschaft. Die Arbeitsgruppe „Inklusion und Teilhabe“ hatte in der XV. Deutsch-Russischen Städtepartnerkonferenz 2019 im Kreis Düren erarbeitet, in welchen Lebensbereichen ein würdevolles Leben in inklusiven Kommunen erhalten bzw. wiederhergestellt werden kann.
Diese Arbeit der Arbeitsgruppe „Inklusion und Teilhabe“ wird in Kaluga in drei Schwerpunkten weiter fortgesetzt und vertieft.
Im ersten Schwerpunkt soll für die Zielgruppe jenseits von sinnleerer „Beschäftigung“ die Verwirklichung des Menschenrechtes auf Arbeit und sinnvoller Tätigkeit mit modernen Beispielen aus Deutschland und Russland dargestellt werden. In Beiträgen über die aktuelle Sozialgesetzgebung der RF wird erörtert, welche Rahmenbedingungen bereits heute für die Umsetzung des o.g. Ziels vorhanden sind.
Zusammenleben, Beziehungen, Partnerschaft und Kommunikation sind die Inhalte des zweiten Schwerpunktes, in dem die Aspekte eines erfüllten und selbstbestimmtes Lebens in der Gemeinschaft erarbeitet werden.
Der dritte Schwerpunkt beschäftigt sich in einer interaktiven Arbeitsphase mit einem möglichen(Miss)Verhältnis von sozialen Dienstleistungen mit umfassender Versorgung und dem Selbstwertgefühl und Lebensqualität der betroffenen Menschen.
Ein übergeordnetes Ziel bleibt, deutsche und russische Teilnehmer/innen zu ermutigen, zukunftsfähige Projekte zu Teilhabe und Leben in Würde für Menschen in besonders schwierigen Lebenssituationen in inklusiven Kommunen innerhalb von Deutsch-Russischen Städtepartnerschaften zu verankern. Hierbei soll die Zusammenarbeit von deutschen und russischen NGOs eine besondere und tragende Rolle übernehmen. Auch deshalb, weil die aktuelle russische Sozialgesetzgebung Gesellschaftlichen Organisationen (NGOs) die Möglichkeit einräumt, in subsidiären Strukturen soziale Dienstleitungen anzubieten.
Heinsberg, 24. März 2021
Bernd Schleberger
Hier finden Sie das ausführliche Programm der AG Inklusion und Teilhabe.