Konzert der Kulturen mit europäischen Meisterwerken
„Mein ursprünglicher Plan war, unsere Veranstaltung „Konzert der Nationen“, zu nennen. Aber das hört sich im Russischen seltsam an, nämlich Konzert Nazii, so dass wir schließlich den Begriff „Konzert der Kulturen“ wählten“, sagt Moderator und Vorstandsmitglied des Deutsch-Russischen Forums Hermann Krause.
Über Monate hatten Artjom Lyssenko, Vertreter des Deutsch-Russischen Forums in Moskau, und er das Konzert vorbereitet, Künstler ausgesucht und das Programm entworfen. Zusammen mit Anna Braschnikowa, ehemalige Alumna, führte Hermann Krause nun zum fünften Mal im Festsaal der Deutschen Botschaft in Moskau durch den Abend. Dargestellt werden sollte die „Fülle der Kultur“ unserer Nachbarländer. Musik von Édith Piaf aus Frankreich, Jazz aus Großbritannien, italienische Opern, spanische Klaviersonaten, irische Weisen, armenische Volksmusik und russische Romanzen, um nur einige musikalische Schwerpunkte zu nennen. „Die Breite dieses Konzerts war ungewöhnlich, ebenso die Professionalität der engagierten Künstler, die alle ohne Honorar auftraten“, so Hermann Krause hinterher, „auch wir waren positiv überrascht“.
Erst bei diesem Konzert gelang es, einen deutschen Musiker auf die Bühne zu holen, und zwar Konstantin Franz, der mit seiner Virtualität am Flügel begeisterte, ein junger aufstrebender Star der Klassikszene. Denis Schelichow sang „Kutscher, treib die Pferde nicht an“ und „Abschied von Baku“. Auf „Mecki Messer“ verjazzt und „Just the two of us“ folgte Antonio Vivaldi und ein russisches Liebeslied – die beiden Moderatoren führten mit viel Charme durch das Programm, so dass die über zweihundert, vorwiegend russischen Gäste begeistert waren.
Herausragend auch die Sängerin und Schauspielerin Irina Jelissejewa, die den Walzer „Schweigen“ des sowjetischen Komponisten Issaak Dunajewski und anschließend „Ich möchte tanzen“ aus My Fair Lady vortrug. Am Ende präsentierten im Duett Daria Klimenko und der Tenor Ilja Chardikow italienische Arien und mit dem Hit „Conte Partiro“ oder „Time to say Good bye“ einen gelungenen Abschluss.
Auch Deborah Haffner, die Leiterin der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft in Moskau, war begeistert von dem Konzert und der guten Atmosphäre. Deborah Haffner: „Das war ein fantastischer Abend.“ Und es war ein Zeichen dafür, dass trotz der schwierigen politischen Situation das Interesse an Deutschland und an der Arbeit des Deutsch-Russischen Forums nach wie vor ungebrochen ist.
Text: Hermann Krause