„Die Erfahrungen aus dem Umbruchprozess in Ostdeutschland bleiben in unserer sich rasch wandelnden Gegenwart auch über die Grenzen unseres Landes hinaus aufschlussreich. Sie können helfen, den Ost-West-Antagonismus, der Europa und die Welt in neuer Gestalt erfasst hat, besser zu verstehen.“ – Matthias Platzeck
„Wir brauchen eine neue Ostpolitik“ – dafür plädiert Matthias Platzeck in seinem neuen Buch. Denn mehr als 40 Jahre nach dem Beginn der Ostpolitik von Willy Brandt und Egon Bahr und 30 Jahre nach dem Fall der Mauer, stehen sich heute Ost und West wieder in Konfrontation gegenüber. Ein neuer Rüstungswettlauf hat begonnen, der den mühsam aufgebauten Frieden in Europa, und nicht nur dort, bedroht.
Um zu ergründen, wie es dazu kommen konnte, wirft Matthias Platzeck einen Blick zurück in die Geschichte. Ausgangspunkt sind die Verwerfungen der Zeit nach 1989, denn diese wurden in Ost und West sehr unterschiedlich bewertet. Während man sich im Westen als Sieger der Geschichte wähnte, vermissten viele im Osten den Dialog, der die eigenen Interessen ernst nahm. Die Gräben sind seitdem noch tiefer geworden, das gegenseitige Verständnis schwindet.
In der Ostpolitik Egon Bahrs und Willy Brandts findet Matthias Platzeck das titelgebende Vorbild für die Überwindung der existentiellen Probleme, vor denen Europa heute steht. Die Anerkennung geopolitischer Realitäten, die Suche des Gesprächs auf Augenhöhe, eine Politik der kleinen Schritte und die Verfolgung langfristiger strategischer Perspektiven zeichneten Bahrs und Brandts Politik bereits damals aus und sollten heute Platzeck zufolge wieder Richtschnur einer klugen europäischen und deutschen Politik sein.
„Wir brauchen eine neue Ostpolitik“ von Matthias Platzeck, Erschienen am 13. März bei Propyläen Ullstein Buchverlage GmbH