Moskau, 19.11.2020: Die vor fünf Jahren gestartete Wirtschaftsinitiative für einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok (L2V) stellt sich breiter auf:
Anfang November wurde mit Mitgliedern aus Belarus, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Russland ein international besetzter Vorstand etabliert, der die inhaltliche
Arbeit der Initiative koordinieren wird. Ziel der mittlerweile von über 100 Unternehmen und Verbänden unterstützten Initiative ist es, in den kommenden Jahren Wege zum
gegenseitigen Abbau von Handelsbeschränkungen und einer Vereinheitlichung von Bestimmungen aufzuzeigen und dazu den Dialog zwischen den Kommissionen der Europäischen Union (EU) und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) voranzutreiben.
„Die Coronakrise hat uns gerade vor Augen geführt, wie wertvoll internationale Kooperation ist. Trotz aller gegenwärtigen politischen Hürden dürfen wir deshalb einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok nicht aus den Augen verlieren. Nur wenn wir die Zusammenarbeit auf unserem Kontinent verbessern, können wir im harten Konkurrenzkampf mit den USA und China bestehen. Wir sollten jetzt erste Schritte auf diesem langen Weg gehen und einen Wirtschaftsdialog zwischen der EU und der Eurasischen Wirtschaftsunion organisieren. Wir können jetzt für gemeinsame Regeln bei den großen Zukunftsthemen Green Deal und Digitalisierung sorgen“, sagt Ulf Schneider, neu gewählter Vorstandsvorsitzender der Initiative Lisbon-Vladivostok und Präsident der SCHNEIDER GROUP. „Die Wirtschaft ist auch in politisch schwierigen Zeiten in der Verantwortung, Türen für Dialog offen zu halten. Wir werden im Sinne
gemeinsamer Normen und Standards mit ganz konkreten Vorschlägen auf beide Kommissionen zugehen.“
Auf der Agenda der Initiative stehen beispielsweise die Harmonisierung bzw. die gegenseitige Anerkennung von Standards in den Bereichen Mehrwertsteuer, Transport, Zoll, Pharmamarkt, Finanzmarkt sowie Digitalisierung und die Kooperation im Bereich Klima- und Naturschutz („Green Deal“).
Am 16. November wurden wichtige Projektvorschläge aus diesen Themengebieten bereits diskutiert. Auf Einladung des Wirtschaftsministers der EAWU-Kommission Timur Zhaxylykov tagte die Initiative gemeinsam mit Fachvertretern der Kommissionen aus Brüssel und Moskau. Die Initiative visiert ein Folgetreffen für das Frühjahr 2021 in Brüssel an. Die nächste größere Konferenz wird am 15. April 2021 in Wien stattfinden. Im Rahmen der Ratspräsidentschaft Portugals in der ersten Jahreshälfte 2021 ist eine Konferenz in Lissabon geplant.
Dem Vorstand für die Jahre 2020/2021 gehören folgende Personen an:
• Dr. Dietmar Fellner, ehem. Delegierter der Österreichischen Wirtschaft in Russland, WKÖ
• Ernesto Ferlenghi, Präsident Confindustria Russia
• Michael Harms, Geschäftsführer Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, OA
• Emmanuel Quidet, Präsident Französisch-Russische Handelskammer, CCIFR
• Alexander Rahr, Verband der Russischen Wirtschaft in Deutschland
• Matthias Schepp, Vorstandsvorsitzender Deutsch-Russische Auslandshandelskammer, AHK
• Ulf Schneider, Präsident & Gründer SCHNEIDER GROUP
• Alexander Shokhin, Präsident Russische Union der Industriellen und Unternehmer RSPP
• Vladimir Ulakhovich, Vorstand Belarussische Handelskammer, BEL-TPP
• Johan Vanderplaetse, Präsident Verband der Europäischen Wirtschaft in Russland, AEB, Vize-Präsident Schneider Electric
Über die Initiative Lisbon-Vladivostok:
Die Wirtschaftsinitiative setzt sich seit 2015 für einen offiziellen Dialog zwischen der Europäischen Union (EU) und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) ein. Die EAWU ist ein 2014 gegründetes Wirtschaftsbündnis der Staaten Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan und Russland. Der Wirtschaftsraum stellt einen vielversprechenden Markt mit 183 Millionen Einwohnern dar, was einem Drittel der Gesamtbevölkerung der EU entspricht.
Weitere Informationen unter www.lisbon-vladivostok.pro. Kontakt: initiative@lisbonvladivostok.pro.