Berlin, im Mai 2025
80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkrieges
In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 unterzeichnete die deutsche Führung der Wehrmacht im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation. Damit endeten der Zweite Weltkrieg in Europa und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Nach sechs Kriegsjahren hatten mehr als 60 Millionen Menschen weltweit ihr Leben verloren, unzählige waren an Körper und Seele verletzt, vertrieben oder geflohen.
Die meisten Opfer gab es mit 27 Millionen Toten unter den Völkern der Sowjetunion. Zum Jahrestag des Kriegsendes erinnern wir uns auch daran, dass Russen, Ukrainer, Weißrussen und die vielen anderen Menschen der ehemaligen Sowjetunion, über die Deutsche furchtbares Leid gebracht haben, uns wieder die Hand zur Versöhnung ausstreckten.
Im Blick zurück erschüttert, wie unerbittlich der von Nazideutschland entfesselte Krieg Europa in einen Kontinent der Gewalt und Barbarei verwandelte. Der verheerendste Krieg, den die Welt je erlebte, mahnt uns heute eindringlich wie lange nicht, alles Menschenmögliche für den Frieden zu tun. Es gilt jetzt mehr denn je, sich für den Frieden einzusetzen und die Waffen schweigen zu lassen.
Wir sind der festen Überzeugung, dass der Weg zu einem dauerhaft friedlichen Miteinander auf dem europäischen Kontinent über den Dialog, die Kooperation und die Verbundenheit der Menschen führt, nicht über die militärische Logik. Wie in den 1980er Jahren geht es darum, aus einer gefährlichen Konfrontation in einen Zustand gemeinsamer Sicherheit zu kommen.
In diesem Geist setzt sich das Deutsch-Russische Forum für die Begegnung und den Austausch zwischen den Menschen Russlands und Deutschlands ein.
Das Kriegsende vor 80 Jahren ist Anlass und Gelegenheit, sich des gemeinsamen historischen Erbes zu erinnern. Zu diesem Erbe gehört auch die Erfahrung, dass nach der Katastrophe des Krieges aus den einstigen Feinden Freunde werden konnten.
Für uns steht fest: Brücken für die Zukunft zu bauen und die Menschen im Osten und im Westen Europas über alles Trennende hinweg zusammenzubringen, damit sie nicht wieder zu Feinden werden, ist eine bleibende Aufgabe – um des Friedens willen.
Der Vorstand