Rund 200 Menschen versammelten sich am 3. Juni 2019 im Jungen Theater in Göttingen zum zweiten Trilateralen Science Slam. Sie hörten und bejubelten sechs erstaunliche Slammer aus Deutschland, Russland und den USA:
Daniel Angerhausen, ein deutscher Astrophysiker, sprach darüber, warum Astronomen „high“ werden müssen, um nach extrasolaren Planeten zu suchen.
Adam Blitz, ein amerikanischer Forscher und Fulbright-Alumnus, erzählte uns von seiner Suche nach der „Rekonstruktion“ eines syrisch-byzantinischen Mosaiksynagogenbodens aus dem 4. Jahrhundert mit Hilfe virtueller Realität.
Anna Eremina, eine russische Physikerin, fesselte die Aufmerksamkeit des Publikums, indem sie aufzeigte, wie man im täglichen menschlichen Handeln die zerstörerische Kraft des Windes berechnet und sich daran anpasst.
Emily Martin, eine amerikanische Philologin, faszinierte mit Geschichten über die Erforschung Sibiriens im 19. Jahrhundert, das für die Europäer die weite und offene Grenze schlechthin darstellte.
Maria-Elena Vorrath, eine deutsche Geowissenschaftlerin, zeigte, warum Algen im antarktischen Meereis im Grunde nichts anderes als forensische Beweise an einem Tatort sind.
Und Anton Yarkin, ein russischer Forscher, gab sein Bestes, um das Publikum von den Vorteilen der sibirischen Kälte für unsere Gesundheit und die Anpassungsfähigkeit an wechselnde klimatische Bedingungen zu überzeugen.
Der Gewinner des Abends war Anton Yarkin! Anton „schwamm“ in der Luft auf der Bühne wie durch eisiges sibirisches Wasser und erzählte dem Publikum mutig, warum man bei langen Sauna-gefolgt-von-Eisbad Sitzungen so ziemlich alles falsch macht. Seine Mischung aus beißendem Humor, beeindruckender Veranschaulichung klimatischer Realitäten in Sibirien und klarer wissenschaftlicher Darstellung der biologischen Anpassungsfähigkeiten des Menschen an extreme Kälte, bewergte das Göttinger Publikum dazu, einen zweiten Sieg eines Russischen Teilnehmers in Folge in der Geschichte des Trilateralen Science Slams wahr werden zu lassen.
Der Abend wurde von Fulbright Deutschland, dem Deutsch-Russischen Forum e.V. und policult mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) präsentiert.
Bildnachweis: Peter Heller
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