Am 24. Oktober 2017 lud das Deutsch-Russische Forum e. V. zur inzwischen vierten Forumsfahrt in diesem Jahr. Diesmal ging es für die rund 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen in das Deutsche Historische Museum in Berlin. Dort wurde am 18. Oktober die Ausstellung „1917. Revolution. Russland und Europa“ eröffnet.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Deutschen Historischen Museums mit dem Schweizerischen Nationalmuseum und bietet einen interaktiven Rundgang durch die einzelnen geschichtlichen Stationen und historischen Hintergründe der Revolution. „Die umwälzenden Geschehnisse im größten Land Europas führten zu einem neuen politischen System, das im Gegensatz zu der parlamentarisch-demokratischen Entwicklung anderer europäischer Staaten stand“, heißt es auf dem Begleitmaterial zur Ausstellung. Sie war der „Ausgangspunkt für eine anhaltende Auseinandersetzung unterschiedlicher politischer Modelle in Europa in den 1920-er und 1930-er Jahren“.
Das Deutsch-Russische Forum e.V. organisierte für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Forumsfahrt eine exklusive Führung durch die Ausstellungsräumlichkeiten mit den Kuratorinnen der Ausstellung, Dr. Kristiane Janeke und Julia Franke. Neben spannenden Hintergrundinformationen über die Exponate aus russischen Museen (u.a. der Tretjakow-Gallerie in Moskau), gaben die Kuratorinnen detaillierte Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit zur Konzepierung der Ausstellung. „Ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung sind auch die Folgen der russischen Revolution für den Rest Europas sowie für außereuropäische Länder“, erläuterte Dr. Janeke. So bietet die Ausstellung explizite Einblicke in die Wahrnehmung der russischen Revolution in Deutschland während des Revolutionsjahrs. Darüber hinaus spannt die Ausstellung auch den Bogen zur Gegenwart, indem sie die Bedeutung der der Ereignisse von vor 100 Jahren in den Kontext aktueller Konflikte setzt.
Im Anschluss an die Führung diskutierten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gemeinsam mit den Kuratorinnen und Martin Hoffmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutsch-Russischen Forums e.V., über die Ausstellung sowie die geschichtlichen Auswirkungen der Revolution bis heute. In der Diskussion wurde u.a. der Unterschied in der Darstellung historischer Ereignisse aus russischer und aus deutscher Perspektive thematisiert. Anders als bei anderen historisch einschneidenden Ereignissen, wie zum Beispiel dem Zweiten Weltkrieg seien hier die Sichtweisen nicht ganz so stark voneinander abweichend, so Dr. Janeke.
Die Ausstellung ist noch bis zum 15. April 2018 im Deutschen Historischen Museum zu sehen.