Filmpremiere von „Ein ideales Museum“ in Deutschland
Unsere Mitglieder und Gäste erwartete am 8. Juni eine außergewöhnliche Filmvorführung über die einzigartige Restauration jahrzehntelang verschollener und im Zweiten Weltkrieg verbrachter Kunstgegenstände. Die Filmpreview fand in Berlin in Anwesenheit des russischen Filmautors Sergej Butkov statt. Der Film zeigte auf beeindruckende Art und Weise, wie das Moskauer Puschkin-Museum und das Bode-Museum aus Berlin mit Kompetenz, technischem Know-How und Respekt gemeinsam die Gräben des Zweiten Weltkriegs und der Beutekunst hinter sich ließen. In Originalkommentaren schildern die Beteiligten, wie die Kunstwerke Donatellos und andere, verloren geglaubte Werke gewissermaßen für ein „ideales Weltmuseum“ den Menschen in Europa und rund um den Globus wieder geschenkt wurden. |
Die Dokumentation zeigt eine faszinierende, filmische Collage einer zweiten „Wiedergeburt“ verschollen geglaubter Renaissancekunst und anderer Epochen trotz aller Hindernisse von Zweitem Weltkrieg und Kaltem Krieg. Dieses Zusammenfügen einstmals zerstörter Kulturschätze nahm die Vorsitzende Petra Schwermann in Ihrem Grußwort auf. Sie unterstrich dabei, dass der Film vor dem Hintergrund des aktuellen Krieges die zentrale Fragestellung aufnehme, ob und in welcher Form trotz unversöhnlicher politischer Konflikte Kooperationen in Kunst und Kultur zu rechtfertigen seien. |
Darüber und auch über die Chancen, Friedenskräfte durch die Bindekräfte gemeinsamer Geschichte zu stärken, diskutierten Paul Hofmann, kommissarischer Leiter des Bode-Museums, Anne Hofinga, Mitglied im Vorstand des Deutsch-Russischen Forums e.V. und Vorsitzende des Perspektive Russland e.V., mit dem Filmautor Sergej Butkov. Moderator Martin Hoffmann ließ am Ende die vielstimmige Diskussion der Podiumsteilnehmer und 50 Gäste offen. Kunstwerke seien niemals Mittel zur Lösung oder gar zur Überwindung von politischen oder gesellschaftlichen Konflikten gewesen. Und doch zeigen der Film und die Diskussion, dass die Werke der großen Meister das bewusste Erlebnis eines Verbindenden schaffen, das über alles Zerstörende und Trennende in der Geschichte Bestand hat und Hoffnung macht.