Am 7. November lud das Deutsch-Russische Forum e.V. seine Mitglieder, Partner und Interessierte zum „Tag des Forums“ in das Swisshotel Krassnye Holmy in Moskau ein. Mit einem Projektmarkt und dem Word-Café wurde das Format des alljährlichen Mitgliedertreffens des Deutsch-Russischen Forums e.V. und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) in Moskau um einige spannende Punkte erweitert. Besucher sollten die Möglichkeit erhalten mit den Mitarbeitern, Partnern und Gremienmitgliedern ins Gespräch zu kommen.
An den über 15 Ständen des Projektmarkts gab es ausführliche Informationen nicht nur zu den Tätigkeitsbereichen des Deutsch-Russischen Forums e.V., wie Städtepartnerschaften, Science-Slam, „Kulturportal Russland“ oder das Alumninetzwerk „hallo Deutschland“, sondern auch zu seinen langjährigen Partnern, darunter Assoziation Internationale Partnerstädte, Perspektive Russland, die Friedrich-Ebert Stiftung oder die Konrad Adenauer Stiftung. Im „World-Café“ konnten die über 200 Besucher an runden Tischen mit den Mitgliedern des Kuratoriums ins Gespräch kommen und fragen, was sie schon immer erfahren wollten. Mehr als zwei Stunden stellten sich hier neben Matthias Platzeck, dem Vorsitzenden des Vorstands des Deutsch-Russischen Forums e.V., unter anderem auch Andrea von Knoop, die Ehrenpräsidentin der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK), den Fragen der Besucher. Besonders diskutiert wurden die aktuellen politischen Gegebenheiten und die künftige Förderung junger Eliten. „Es herrschte eine durchweg positive Stimmung. Die Gespräche und das Interesse der Besucher haben gezeigt, dass die deutsch-russische Beziehungen den Menschen am Herzen liegt“, so Matthias Platzeck.
Im Anschluss eröffnete Platzeck den abendlichen Empfang anlässlich des Mitgliedertreffens. In seiner Eröffnungsrede betonte Platzeck die Wichtigkeit der deutsch-russischen Zusammenarbeit, gerade in den aktuell politisch schwierigen Zeiten. „Es darf keine Entfremdung stattfinden“, so der Vorsitzende des Vorstands. Auch Matthias Schepp, der Vorstandsvorsitzende der AHK, knüpfte an Platzecks Appell an und wies darauf hin, dass gerade in der Wirtschaft das Interesse an Zusammenarbeit ungebrochen sei. Laut einer aktuellen Studie der AHK, so Schepp, ist ein großer Prozentanteil deutscher Firmen trotz politisch unsicherer Lage und Sanktionen bereit, in die russische Wirtschaft zu investieren und ihre bestehenden Geschäfte in Russland weiterzuführen oder neu aufzubauen.
Dass die Wirtschaft unabhängig von politischen Turbulenzen ihren Weg suche, bestätigten auch die Diskutanten in der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Alles im Grünen? Zusammenarbeit in der Landwirtschaft neu gestalten“. Unter der Moderation von Regina von Flemming, Kuratoriumsmitglied des Deutsch-Russischen Forums e.V., erörterten Stefan Dürr, Inhaber der Unternehmensgruppe Ekoniva, und unter anderen die jeweiligen Präsidenten des russischen Milch- und Bauernverbands Herr Plotnikov und Herr Danilenko, die Perspektiven deutsch-russischer Zusammenarbeit in der Agrarwirtschaft. Sie lobten das Potential der russischen Landwirtschaft. Russland sei als das größte Land der Erde sehr attraktiv für Investoren, so die Diskutanten. Sanktionen von beiden Seiten hinderten nur die Zusammenarbeit.
Im Anschluss an die Diskussion wurde es feierlich. Zum Dank für ihren über 30-jährigen Einsatz für die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen wurde der Ehrenpräsidentin der AHK, Andrea von Knoop, per Ukas des Präsidenten der Russischen Föderation vom 13. Juli 2016 die russische Staatsbürgerschaft verliehen. Im Beisein von zwei Mitarbeitern des russischen Migrationsamts, übergab Wladimir Potjomkin, stellvertretender Gouverneur von Kaluga, Andrea von Knoop den russischen Pass. Die „Deutsche mit der Russischen Seele“, wie ihre russischen Freunde sie inzwischen nennen, bedankte sich gerührt und verwies auf ihre langjährige innige Verbindung zu Russland. „Es gibt eine Heimat, in der man geboren wird. Von dort kommt man. Und es gibt eine zweite Heimat, die man sich mit der Seele und dem Herzen wählt. Das ist für mich Russland.“ Nach der Zeremonie luden das DRF und die AHK die Gäste zum abendlichen Empfang.