Am 15. Mai 2019 fanden in Berlin die XXII. Potsdamer Begegnungen unter der Schirmherrschaft des Bundesaußenministers Heiko Maas und des Außenministers der Russischen Föderation Sergej Lawrow statt. Das Thema der diesjährigen Gespräche lautete „Globale Risiken – Deutschland, Russland und die Europäische Union in einer veränderten Zeit“.
Am Vorabend gab es ein Gesetztes Abendessen mit einer Dinner Speech von Thomas Oppermann, Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Lesen Sie hier das Grußwort von Thomas Oppermann zu den Potsdamer Begegnungen.
Die Eröffnungsreden wurden von Matthias Platzeck, Vorsitzender des Vorstands des Deutsch-Russischen Forums e.V., Leonid Dratschewskij, Geschäftsführer der Gortschakow-Stiftung für öffentliche Diplomatie, und Prof. Dr. Rainer Lindner, CEO Mittel- und Osteuropa/Mittlerer Osten und Afrika, Schaeffler Group, Mitglied im Präsidialrat der Deutsch-Russischen Außenhandelskammer, gehalten.
Es sei wichtig, den Stimmen, die sich für gegenseitiges Verständnis einsetzen, Gehör zu verschaffen, so Platzeck. Dratschewskij fügte hinzu: „Die mediale Aufmerksamkeit, die die Potsdamer Begegnungen in diesem Jahr erfahren, zeigt die Wichtigkeit der Konferenz, bei der die Außenminister in vorherigen Jahren auch schon teilgenommen haben.“
Lesen Sie hier die Eröffnungsrede von Matthias Platzeck.
Es folgte ein Grußwort des Außenministers der Russischen Föderation Sergej Lawrow, verlesen von Sergej Netschajew, Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der Russischen Föderation, sowie des Bundesaußenministers Heiko Maas, verlesen von Dirk Wiese, MdB, Koordinator für zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft, Auswärtiges Amt. Lesen Sie hier das Grußwort Grußwort von Heiko Maass. Lesen Sie hier das Grußwort von Sergej Lawrow.
Erster Punkt der Tagung war das Thema „Veränderte Zeiten: Deutschland, Russland und die Europäische Union“ mit Impulsvorträgen von Dirk Wiese und Dr. Pawel Sawalnyj, Vorsitzender der Russisch-Deutschen Parlamentariergruppe, Vorsitzender des Energieausschusses der Staatsduma, unter der Moderation von Fjodor Lukjanow, Vorsitzender des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik Russlands und Chefredakteur „Russia in Global Affairs“.
Dirk Wiese betonte, dass die internationalen Probleme nur gemeinsam mit Russland gelöst werden könnten. In der Diskussion ging es zudem um die Rolle Deutschlands in der Beziehung Russlands mit Europa. Die Skepsis im Dialog mit Russland könne gemildert werden, wenn Deutschland die Beziehungsarbeit übernehme und die westlichen Länder zu weiterer Zusammenarbeit motiviere, so eine Aussage aus der Diskussionsrunde.
Es folgten Vorträge zum Thema „Globale Risiken: Hat der Multilateralismus noch eine Chance?“ von Dr. Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchener Sicherheitskonferenz, sowie Dr. Dschahan R. Pollyjewa, Vizepräsidentin der Vereinigten Schiffsbaukorporation, unter der Moderation von Michael Thumann, Außenpolitischer Korrespondent, DIE ZEIT. Lesen Sie hier die Rede von Dr. Wolfgang Ischinger.
Dr. Wolfgang Ischinger rief in seinen Impulsvortrag Russland dazu auf, eine kooperative Zusammenarbeit mit Europa in den aktuellen weltpolitischen Problemen einzugehen. Mit einem „Win-Win-Denken“ könnten für beide Seiten positive Ergebnisse erzielt werden.
Am Nachmittag wurde zum Thema „Wirtschaftskooperation: (De)Globalisierung, Lokalisierung, Digitales“ referiert. Prof. Dr. Dietrich G. Möller, Vizepräsident OOO Siemens, und Dmitrij Lelikow, Stellvertretender Generaldirektor der Staatskorporation Rostech, hielten ihre Reden unter der Moderation von Prof. Dr. Rainer Lindner. Sehen Sie hier die Präsentation von Prof. Dr. Dietrich G. Möller.
Im Anschluss moderierte Prof. Dr. Alexander Dynkin, Präsident des Primakow-Instituts für Weltwirtschaft und Internationale Beziehungen an der Russischen Akademie der Wissenschaften, zum Thema „Sicherheitsrisiken: Was bedeutet das Ende des INF-Vertrags für Europa?“. Impulsvorträge hielten Roderich Kiesewetter, MdB, CDU/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag sowie Prof. Dr. Alexej Gromyko, Direktor des Europa-Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften. Lesen Sie hier den Impulsvortrag von Roderich Kiesewetter.
In der letzten Diskussionsrunde wurde die Wichtigkeit der Rüstungskontrolle hervorgehoben: Diese müsse von Russland und den USA gemeinsam vollzogen werden. Nicht nur um die Garantie des Friedens zu gewährleisten, sondern auch, um als Beispiel für China zu dienen.
Harald Kujat, deutscher General der Luftwaffe a. D.: „Zur Kündigung des INF-Vertrags. Elemente einer politischen Strategie mit dem Ziel, gemeinsam mit Russland wieder ein Klima des Vertrauens zu schaffen“.
Dr. Ernst-Jörg von Studnitz, Botschafter a.D. mit Rückblick auf die XXII. Potsdamer Begegnungen.
Prof. hon. Alexander Rahr zu den Potsdamer Begegnungen.
Berichte zu den Potsdamer Begegnungen:
OWC Außenwirtschaft, 16.05.2019.
ВЗГЛЯД, 15.05.2019.
Deutsche Welle (RU), 15.05.2019.
Фонд Горчакова, 15.05.2019.
REGNUM (RU), 16.05.2019.
Sputnik, 15.05.2019.